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Ammei

Alberto Salguero, CC (Wikipedia Commons) – Habitus
Alberto Salguero, CC (Wikipedia Commons) – Habitus”

Ammi visnaga (syn.: Daucus visnaga, Visnaga daucoides)

Weitere Bezeichnungen: Zahnstocher-Ammei, Zahnstocherkraut, Khella

Überblick
Standort Sonnig, tiefgründig-feucht, in mäßig nahrhaftem Boden
Wuchshöhe 20 – 100 cm
Blütezeit April – August
Winterhart Nein
Mehrjährig Nein
Vermehrung Aussaat
Verwendung Medizin, Brauchtum

Beschreibung

Alberto Salguero, CC (Wikipedia Commons) – Laub
Alberto Salguero, CC (Wikipedia Commons) – Laub

Die Zahnstocher-Ammei kommt wild im südlichen Mittelmeerraum vor, ihre Hauptbestände befinden sich auf Weiden sowie in Wildkrautgemeinschaften Südwestasiens und Nordafrikas. Aus der Pfahlwurzel wächst ein- oder zweijährig eine krautige Pflanze, die ab April große, dichte, weiße Blütendolden bildet. Zur Zeit der Reife schließen sich die Dolden, ohne sich aber – wie bei der Möhre – einzurollen. Die Früchte sind elliptisch.

Die Ammei kann leicht mit ihrem Verwandten, dem Bischofskraut (Ammi majus) verwechselt werden, entwickelt jedoch mehr Doldenstrahlen und mehr Laub, das fast strahlenförmig schmal ist, während das wenige Laub des Bischofskrauts gezähnte Blättchen besitzt. Wie jenes ist auch das Laub der Ammei drei- oder fünffach gefiedert. Beide sind anhand der Hüllblättchen ihrer Blütendolden recht gut zu unterscheiden: Beim Bischofskraut stehen sie fast waagerecht vom Stängel ab, bei der Ammei bleiben sie näher am Stängel. Außerdem unterscheiden sich beide Arten in Länge und Gestalt ihrer Doldenstrahlen, die bei der Ammei dicht stehen, während sie beim Bischofskraut locker geordnet sind und abstehen.

Systematik
Ordnung Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie Apioideae
Gattung Knorpelmöhren (Ammi)
Arten Ammei (Ammi visnaga)

Bedeutung und Verwendung

 Michel Benoist, CC (Wikipedia Commons) – Zukünftige Zahnstocher
Michel Benoist, CC (Wikipedia Commons) – Zukünftige Zahnstocher

Bedeutung

Die Früchte der Zahnstocher-Ammei enthalten das entkrampfende Khellin und das die Herzkranzgefäße erweiternde Visnadin, weshalb Ammei-Samen seit Jahrtausenden sowohl gegen Koliken als auch gegen Angina pectoris eingesetzt werden. Im südlichen Mittelmeerraum ist die Art vermutlich eine der ältesten herzwirksamen Arzneipflanzen überhaupt. Der zweite Verwendungszweck ist wahrscheinlich ebenso alt, wenn auch weniger heikel: Die getrockneten Doldenstrahlen werden traditionell als Zahnstocher benutzt.

Verwendung

Von der Selbstmedikation ist, wie bei allen herzwirksamen Kräutern, unbedingt abzuraten, aber die Zahnstocher sind durch Sammeln abgeblühter oder reifer Dolden leicht zu gewinnen.

Gartentipps

 Alberto Salguero, CC (Wikipedia Commons) – Hüllblättchen unter der Dolde
Alberto Salguero, CC (Wikipedia Commons) – Hüllblättchen unter der Dolde

Anbau

Ammei braucht Wärme und eine etwas erhöhte Luftfeuchtigkeit sowie tiefgründigen, zumindest in der Tiefe frischen Boden, der gerne nahrhaft sein darf. Säe sie ab Mai an einem sonnigen Platz ins Freiland und bedecke die bei Licht keimende Saat nur dünn.

Pflege

In trockenen Jahren braucht die Art Wassergaben; auf sehr mageren Böden empfiehlt sich die Düngung mit Brennnesseljauche.

Ernte

Abgeblühte Dolden zum Trocknen oder bereits trockene, reife Fruchtstände

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