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Bohne

Rasbak, GNU (Wikipedia Commons) – Stangenbohne
Rasbak, GNU (Wikipedia Commons) – Stangenbohne”

Phaseolus vulgaris

Weitere Bezeichnungen: Gartenbohne, Grüne Bohne, Fisole, Strankerl (Österreich)

Überblick
Standort Sonnig, in frischem, mäßig nahrhaftem Boden
Wuchshöhe 30 – 400 cm
Blütezeit Juni – August
Winterhart Nein
Mehrjährig Nein
Vermehrung Aussaat
Verwendung Küche, Medizin

Beschreibung

Wanko, CC (Wikipedia Commons) – Buschbohne
Wanko, CC (Wikipedia Commons) – Buschbohne

Die Wärme liebende Bohne wächst fast ausnahmslos als einjähriges Kraut. Ihr Laub ist spitz-oval, die unteren Blätter können herzförmig sein, das Laub darüber ist dreiteilig. Die faserige Wurzel ist von Knöllchenbakterien besetzt, die Stickstoff oxidieren, um ihn erschließen zu können. Ab Juni blühen Bohnen zumeist weiß, rosa oder purpur, wobei sie selten von Insekten bestäubt werden, vielmehr findet die Selbstbefruchtung oft schon statt, während die Blüte noch geschlossen ist. Aus den bestäubten Blüten entwickeln sich die langen Hülsenfrüchte mit ihren walzen- oder nierenförmigen Samen. Hülsen und Samen können grün, gelb, violett, bräunlich oder gemustert sein. Buschbohnen werden nicht größer als 60 Zentimeter, Stangenbohnen winden sich an einer Kletterhilfe in bis zu vier Meter Höhe hinauf, einzelne Sorten noch höher.

Die Bohne stammt vermutlich aus Peru, zumindest fand man dort Samen, die nahelegen, dass sie bereits um 6000 v. Chr. kultiviert wurde. Die heutige Gartenbohne hat ihre mittelamerikanische Ursprungsform (Phaseolus aborigineus) beinahe vollständig verdrängt; sie wird auf allen Kontinenten angebaut. Nach Europa kam die Bohne im 16. Jahrhundert, die erste Erwähnung findet sich im Jahr 1543. Die Gartenbohne ist wahrscheinlich eines der formenreichsten Gemüse überhaupt, denn ihre intensive Kulturgeschichte hat zu unzähligen Varietäten geführt.

Systematik
Ordnung Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae)/Phaseoleae
Gattung Phaseolus
Arten Gartenbohne (Phaseolus vulgaris) mit Unterarten und tausenden weltweit kultivierten Sorten

Bedeutung und Verwendung

 Rasbak, GNU (Wikipedia Commons) – Jungpflanze mit ersten dreiteiligen Blättern
Rasbak, GNU (Wikipedia Commons) – Jungpflanze mit ersten dreiteiligen Blättern

Bedeutung

Die Bohne ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Menschheitsgeschichte. Die ertragreiche Gartenbohne hat die in Mitteleuropa heimische Ackerbohne (Vicia faba) beinahe verdrängt. Mancherorts konnte sich die Wicke mit den großen Samen allerdings halten, zumal sie eine der wenigen Kulturpflanzen ist, die salzige Böden in Küstennähe toleriert.

Die weltweit größten Anbauflächen für Gartenbohnen befinden sich in Mittel- und Nordamerika. Dort werden vor allem die hier als „Wachtelbohnen“ bekannten Pintobohnen kultiviert, deren gesprenkelte Samen an Wachteleier erinnern. „Kidney-Bohnen“ ist eigentlich ein Überbegriff für sämtliche nierenförmigen Bohnensamen, gebräuchlich ist die Bezeichnung heute für die großen roten Bohnen. In Europa sind Filet- oder Zwiebohnen beliebt, die entweder mit ihren grünen Hülsen (Filets) geerntet werden oder wahlweise als Trockenkochbohnen. Im arabischen Raum bevorzugt man die in Afrika angebauten weißen Bohnen, die man in Deutschland aus winterlichen Bohneneintöpfen kennt. Die enorme Bedeutung der Bohne beruht auf ihrem hohen Eiweißgehalt, der dem von Fleisch vergleichbar ist. Die Hülsen enthalten vor allem Aminosäuren und Mineralien, weshalb sie mitunter heilkundlich genutzt werden: Der Tee aus Bohnenhülsen (Phaseoli pericarpium) wirkt etwas harntreibend und senkt den Blutzuckerspiegel, letzteres ist allerdings nicht erwiesen.

Verwendung

Rohe Bohnen enthalten das giftige Eiweiß Phasin, das sich erst beim Kochen zersetzt. Wegen ihrer großen roten Blüten wird im Ziergarten die Feuerbohne (Phaseolus coccineus) gezogen, deren Früchte wie diejenigen der Gartenbohne verwendet werden können.

Gartentipps

 KENPEI, GNU (Wikipedia Commons) – Zum Vergleich: Acker- oder Puffbohne (Vicia faba)
KENPEI, GNU (Wikipedia Commons) – Zum Vergleich: Acker- oder Puffbohne (Vicia faba)

Anbau

Bohnen brauchen Wärme und einen möglichst geschützten Standort. Säe sie nach den Eisheiligen (Mitte Mai) zwei bis drei Zentimeter tief, auf 40 x 40 Zentimeter in humosen, durchlässigen Boden. Bohnen keimen schon nach wenigen Tagen und wachsen rasch; wenn du mehrfach ernten willst, säe bis Juli alle 14 Tage nach. Buschbohnen sind pflegeleichter als Stangenbohnen, sie benötigen weniger Nährstoffe und kommen sogar mit Halbschatten zurecht, allerdings bringen sie geringere Erträge. Stangenbohnen brauchen mehr Wasser, Nährstoffe und Sonne. Dünge nicht mit Stickstoff, aber gib Steinmehl zum Kompost-Humus. Sauren Boden mögen Bohnen nicht, arbeite gegebenenfalls etwas Algenkalk ein, um Vergiftungserscheinungen an den Pflanzen vorzubeugen. Gute Nachbarn sind Tomaten, Gurken, Erdbeeren, Kohlarten, Salate, Rote Bete und Sellerie. Säe etwas Bohnenkraut zwischen die Bohnenreihen, um schwarze Läuse fernzuhalten.

Pflege

– Stangenbohnen brauchen eine Rankhilfe. Befestige die windende Pflanze alle paar Zentimeter daran. Je weniger Kraft sie ins Winden investiert, umso mehr fruchtet sie.
– Wässere regelmäßig.
– Belasse die Wurzeln als Düngung nach dem Frost im Boden.

Ernte

– Früchte laufend frisch oder zur Reife
– Vorsichtig pflücken, nicht abreißen, damit die Pflanzen weiter fruchten

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