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Kompostieren – so machst du es richtig

Beim Thema Kompostieren scheiden sich häufig die Geister. Wenn du bislang auf Tipps deiner Eltern oder Großeltern gehört hast, hast du unter Umständen einiges falsch gemacht. Denn längst nicht alle Abfälle gehören auf deinen Komposthaufen. Doch welche Materialien sind empfehlenswert für deinen Komposthaufen und welche Dinge solltest du auf keinen Fall kompostieren, um die Qualität des Humus später nicht zu gefährden?

Was bringt dir der Kompost?

Täglich fallen in deinem Haushalt und Garten organische Abfälle an, die du kompostieren kannst. Wenn du mit ihnen richtig umgehst, kannst du mit nur wenig Arbeitsaufwand nach einiger Zeit biologisch hochwertigen sowie fruchtbaren Humus gewinnen, der obendrein weitaus günstiger und umweltfreundlicher ist als Kunstdünger. Durch einen eigenen Komposthaufen verhinderst du darüber hinaus unnötigen Müll und schonst somit die Umwelt. Bei der Kompostierung gibt es einige wichtige Aspekte, die du beachten solltest.

Wähle das richtige Kompostmaterial

In erster Linie darfst du die meisten Abfallprodukte aus dem Garten aber auch aus dem Haushalt für die Kompostierung verwenden. Äste sowie unbehandeltes Holz eignen sich optimal, um den Kompost damit zu bestücken. Allerdings solltest du darauf achten, größere Stücke zu zerkleinern, um den Zersetzungsvorgang nicht unnötig in die Länge zu ziehen. Ein weiteres Material, welches sich sehr gut für die Kompostierung eignet, ist Stallmist. Du solltest dabei jedoch an deine Mitmenschen denken und den Mist nur dann auf den Kompost geben, wenn durch den Geruch niemand belästigt wird. Aber auch andere Abfallprodukte wie beispielsweise abgekühlte Grill- oder Kaminasche darfst du ohne Bedenken kompostieren, da Asche ein hervorragender Dünger ist.

Laub und Gras gut vermischen

Laub und Pflanzenreste sowie abgemähtes Gras sind zwar gut kompostierbar, allerdings gibt es auch hierbei einige Kleinigkeiten, die du beachten solltest. In größeren Mengen fangen sie schnell an zu schimmeln und behindern somit den Kompostiervorgang. Des Weiteren besteht bei höheren Temperaturen die Gefahr, dass sich Laub und Gras entzünden. Wenn du eine größere Menge davon auf den Kompost geben willst, solltest du Gras und Laub daher gut mit den anderen Materialien vermischen.

Tipps zur schnelleren Kompostierung

Wenn du den Kompostiervorgang beschleunigen möchtest, besteht für dich die Möglichkeit, mit ein paar Kniffen die Verrottung anzutreiben. Kompoststarter aus dem Gartenfachhandel, die du regelmäßig unter den Kompost mischst, beschleunigen die Zersetzung des Kompostmaterials. Des Weiteren eignen sich geschlossene Thermokomposter hervorragend, da der Kompostiervorgang im Inneren, dank der höheren Temperaturen, deutlich schneller vonstattengeht.

Vorsicht bei Unkraut
Da einige Arten von Unkraut unter bestimmten Witterungsbedingungen dazu neigen, Samen zu bilden, solltest du es vermeiden, sie auf den Komposthaufen zu werfen. Keimt das Unkraut im Kompost auf, wird es später durch den Humus im Garten verteilt und das unsägliche Unkrautjäten beginnt für dich erneut. Folgendes Unkraut solltest du daher keinesfalls auf dem Kompost werfen:

  • Löwenzahn
  • Hahnenfuß
  • Giersch
  • Distel
  • Huflattich
  • Franzosenkraut
welche Sachen kommen auf den Kompost
Was gehört auf den Kompost? Bild: Urheberrecht: aremac / 123RF Stockfoto

Welche Abfälle gehören nicht auf den Kompost?

Auch wenn Haushalt und Garten viele Materialien abwerfen, die sich für den Komposthaufen eignen, gibt es einige Dinge, die dort nichts zu suchen haben. Viele Zitrusfrüchte wie Orangen oder Zitronen werden mit Pflanzenschutzmitteln behandelt und neigen darüber hinaus stark zu Schimmelbildung. Wirf sie daher lieber in die Biotonne und nicht auf den Kompost. Eine Ausnahme stellen dabei Bio-Produkte dar. Wenn du dir sicher bist, dass dein Obst aus rein natürlichem Anbau stammt, kannst du es ohne Bedenken auf den Komposthaufen werfen. Bananenschalen wiederum gehören in keinem Fall auf den Kompost, da sie ebenfalls häufig mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden und die Schalen nur langsam verrotten.

Speisereste gehören in die Biotonne

Speisereste solltest du ebenso wenig wie weiteren Hausmüll auf den Kompost geworfen werden. Hausmüll entsorgst du aus hygienischen Gründen lieber in der Mülltonne. Und auch wenn die Mahlzeit am Vortag lecker war, gehören die Reste nicht auf den Kompost, sondern in die Biotonne. Zum einem erzeugen verdorbene Lebensmittel unangenehme Gerüche und zum anderen ziehen eben jene Gerüche massenhaft Ratten an.

Kompost richtig anlegen
Kompost richtig anlegen – Bild: Urheberrecht: terra2024 / 123RF Stockfoto

Der richtige Umgang mit Kompost im Winter

Da die niedrigen Temperaturen im Winter den Verrottungsprozess im Kompost stören und zu viel Feuchtigkeit wertvolle Nährstoffe auswaschen könnte, solltest du ihn bereits im Spätherbst abdecken, um die Wärme zu erhalten. Dafür eignen sich dicke Matten aus Bast, Stroh oder Schilf. In keinem Fall darfst du dabei luftundurchlässige Materialien verwendet werden, da diese den Feuchtigkeits- und Luftaustausch verhindern würden. Wenn du den Komposthaufen vor dem Abdecken wendest, verhinderst du einerseits damit die Bildung von Fäulnis und kannst andererseits den gewonnenen Humus abtragen und ihn anschließend frostsicher lagern. Im nächsten Frühjahr hast du somit die Möglichkeit, auf wunderbare Erde zurückgreifen, wenn du die ersten Pflanzen aussetzen möchtest.

Bildernachweis:
Titelbild – Kompost im Garten CC0 Public Domain-Pixabay.com

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