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Blauregen richtig schneiden

Ein wahres Blütenmeer erfreut den Gärtner im Mai und Juni jedes Jahr. Der Blauregen ist eine schnell wachsende Kletterpflanze, die jedes Jahr wunderschöne Blüten hervorbringt. Voraussetzung ist allerdings, dass die Pflanze regelmäßig geschnitten wird. Sonst wirst du vergeblich auf die Blütenpracht warten.

Bildnachweis cocoparisienne / CC0 Public Domain-Pixabay.com

Blauregen – der Langlebige unter den Kletterpflanzen

Blauregen, botanischer Name Wisteria, gehört zu den beliebtesten Kletterpflanzen. Mit ihm lassen sich unschöne Ecken verbergen oder Hauswände verdecken. Doch etwas Vorsicht ist geboten. Er entwickelt sehr starke Triebe, die sogar Dachrinnen eindrücken oder Geländer verbiegen können. Deshalb muss darauf geachtet werden, dass seine Triebe weder Gebäude beschädigen, noch die Stützgitter unter der Last zusammenbrechen lassen. Mit einem regelmäßigen Schnitt bekommst du die wunderschöne Gartenpflanze unter Kontrolle. Der Schnitt ist auch deshalb wichtig, damit die verholzten Triebe entfernt werden. Nur an den jungen Trieben erscheinen die Blüten. Nicht zuletzt verhindert das Auslichten und Kürzen der Zweige, dass der Kletterer wuchert und alle Pflanzen in seiner Umgebung erstickt.

Der erste Schnitt im Frühjahr

Zweimal im Jahr kommt die Schere zum Einsatz, um den Blauregen richtig zu pflegen. Der erste Schnitt erfolgt im Frühjahr, am besten im März oder sogar schon im Februar. Die jungen Triebe, die an ihrer frischen Farbe erkennbar sind, werden dabei gekürzt. Nur drei Knospen dürfen stehenbleiben. Sie sind etwas dicker als die Blattknospen, das lässt sich mit den Fingern vorsichtig erfühlen. Durch das Schneiden verdicken die Enden des Triebes, daran wachsen dann Jahr für Jahr neue Blüten. Irgendwann lässt die Blühfreudigkeit dieser verdickten Enden nach. Dann entfernst du sie ganz und ziehst neue junge Triebe heran, an denen die Blüten dann wachsen können.

Der zweite Schnitt nach der Blüte

Der zweite Schnitt erfolgt im Sommer nach der Blüte. Zwei Monate nach der Blüte werden alle Seitentriebe auf 30 bis 50 Zentimeter gekürzt. Manchmal wachsen aus den Schnittstellen neue Triebe. Diese musst du regelmäßig ausbrechen, denn an ihnen erscheinen keine oder nur wenige Blüten. Durch diese Maßnahme wird verhindert, dass der Blauregen unkontrolliert wuchert und zu groß wird.

Blauregen in Form bringen

Wenn du deinen Blauregen regelmäßig zweimal im Jahr schneidest, brauchst du einen radikalen Grundschnitt nicht zu machen. Sollte die Kletterpflanze jedoch einfach zu groß geworden sein oder du möchtest sie etwas in Form schneiden, solltest du einen der Haupttriebe ganz abschneiden. Dafür nimmst du einen jüngeren Trieb und bindest ihn an dem Gerüst oder der Pergola fest. Der Aufbau erfolgt langsam und dauert manchmal mehrere Jahre, bis die Kletterpflanze wunschgemäß wächst. Einen kompletten Rückschnitt verträgt er zwar auch, doch darfst du dann im Frühjahr nicht mit Blüten rechnen. Wenn du ihn radikal zurückschneidest, musst du darauf achten, dass du die Veredelungsstelle nicht beschädigst. Dann wird der Blauregen gar nicht mehr blühen. Seitentriebe, die neben den Wurzeln aus dem Boden wachsen, musst du ganz abschneiden. Sie entziehen der Hauptpflanze die Kraft, die sie zum Blühen braucht. Diese Seitentriebe sind wilde Triebe, die nicht blühen.

Fehler beim Anpflanzen vermeiden

Um die Arbeit später zu vereinfachen, wird schon beim Pflanzen dafür gesorgt, dass der Kletterer schön wächst. Er ist zwar winterhart, doch er blüht schöner, wenn er etwas geschützt steht. Als Rankhilfe kannst du eine Pergola nutzen oder an der Hauswand starke Drähte anbringen. Da die Pflanze im Laufe der Zeit sehr schwer wird und die Triebe sich ausbreiten, musst du darauf achten, dass alle Gerüste sehr stabil sind. Anderenfalls bricht die Konstruktion irgendwann zusammen. Am gewünschten Platz pflanzt du den Blauregen ein und kürzest die Triebe. Zwei oder drei Haupttriebe bindest du am Gitter oder der Rankhilfe fest. Sollten sich Triebe um die Stäbe schlingen, werden sie vorsichtig abgelöst und entweder abgeschnitten oder am Gerüst festgebunden. Im Spätsommer oder Winter schneidest du die Leittriebe auf einen Meter zurück. Dadurch wird das Wachstum der Seitentriebe an, die die Blüten hervorbringen. Wenn die Pflanze an einem Spalier wächst, bindest du einen Haupttrieb so an, dass er gerade hochwächst. Zwei weitere Triebe werden dann in einem Winkel von circa 45 Grad rechts und links neben dem Haupttrieb befestigt. So erreichst du eine schöne Form deines Blauregens. Mit einem Rosengitter oder einem stabilen Torgerüst lässt sich ein richtiges Pflanzendach aus dem Kletterer zaubern.

Wie bei einer erwachsenen Pflanze werden auch die jungen Pflanzen zweimal im Jahr geschnitten. Wenn du von Anfang an auf das richtige Schneiden achtest, wirst du später wenig Arbeit mit dem Blauregen haben. Lässt du ihn je doch unkontrolliert am Gerüst oder Spalier hochranken, werden sich die Triebe schnell ineinander verschlingen. Sie lassen sich dann nicht mehr lösen und ein Pflegeschnitt wird unmöglich.

Mit etwas Geduld zu den schönsten Blüten

Bevor du einen Blauregen pflanzt, solltest du bedenken, dass diese Kletterpflanze ein langes Leben hat. Für kurzfristige Gartengestaltung eignet sich dieser Kletterer nicht. Ganz junge Pflanzen brauchen fast sieben Jahre, bis sie das erste Mal Blüten bilden. Etwas Geduld musst du also mitbringen. Wenn du eine veredelte Pflanze im Topf kaufst, zeigen sich die ersten Blüten schon nach drei Jahren, manchmal sogar noch früher. Bei der richtigen Pflege hast du an den wunderschönen Blüten viele Jahre lang Freude. Die bis zu 50 Zentimeter langen Blütenstände, die in Weiß, Rosa oder Blau blühen, die mit ihrem Duft den Garten verzaubern, belohnen die Pflegemaßnahmen überreichlich.

 

Titelbild – Blauregen CC0 Public Domain-Pixabay.com

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