In den blühenden Teilen eines Gartens dürfen sie nicht fehlen, die vielfältigen Stauden. Der Begriff kommt nicht aus der Botanik, sondern Gärtner bezeichnen mehrjährige Gewächse, deren oberirdische Pflanzenteile nicht verholzen, als Staude. Meistens überwintern die Stauden als Knolle oder Zwiebel in der Erde und treiben im kommenden Jahr wieder neu aus. Nicht winterharte Stauden gehören entweder als Topfpflanzen in die Wohnung oder müssen in der kalten Jahreszeit in Kübeln überwintern.
In facettenreichen Varianten lassen sich Stauden im Garten, in vielerlei Hinsicht ideal kombinieren. Schließlich gehören zu den Pflanzenstauden ebenso Blumen, wie dekorative Farne, Rosengewächse oder Kletterpflanzen. Im Folgenden eine Auswahl der 10 besten Stauden für einen dekorativen und duftenden Garten.
1. Die Schwertlilie, als Staude des Jahres 2016
Als eine der beliebtesten Stauden ist die Schwertlilie, nicht aus unseren Gärten wegzudenken. In der freien Natur sind die Blüten der sibirischen Iris meist auf die Farben lila, gelb oder weiß beschränkt, aber gezüchtete Bartlilien für den Garten verfügen über vielfältige, farbenprächtige Blüten. Die Schwertlilie ist eine anspruchslose, winterharte Pflanze, die auf lockerem Boden gut gedeiht und es gibt Sorten für sonnige, trockene Standorte, genauso wie für feuchte, schattige Teichumrandungen. Die Blütezeit ist von Juni bis Juli.
2. Das Veilchen kündigt den Frühling an
Die Märzsonne erweckt die Blüten des Veilchens bereits zu Anfang des Frühlings mit einem Farbenspiel, je nach Sorte, von Königsblau bis zu dunklen Violett Tönen. Der spezifisch, zarte Duft dieser Stauden untermalt das attraktive Erscheinungsbild. Veilchen gedeihen am besten in nährstoffreichen, lehmigen Böden und bevorzugen halbschattige Plätze, unter Hecken, an Mauern oder auch Wegesrändern. Bereits unter Hippokrates galt das Veilchen als Heilkraut und findet noch heute Verwendung, als Hausmittel gegen Atemwegserkrankungen.
3. Ein Kraut mit einem ganz besonderen Aroma: Thymian
Das mediterrane Gewächs bietet etwas für alle Sinne, einen anmutenden Duft, einen wunderbaren Geschmack und bezaubernde Blüten von zartem Rosa bis sattem Violett. Diese anspruchslose Staude benötigt einen trockenen, lockeren Boden mit wenig Nährstoffen und gedeiht auf Trockenmauern und in Steingärten. Von April bis Juni zeigt der Thymian seine volle Blütenpracht. Wie alle mediterranen Gewächse muss der Thymian nur viel Sonne abbekommen, damit sich die wertvollen, ätherischen Öle bilden können. Beim Anlegen eines Kräutergartens muss nur beachtet werden, dass Thymian nicht in die Nähe von Majoran gepflanzt wird, da sie sich nicht vertragen. Auf der einen Seite bietet das Kraut eine leckere Grundlage für vielerlei Fleisch- und Fischgerichte und ist auf der anderen Seite der Gesundheit förderlich. Außer als Hilfe beim Verdauen, unterstützt Thymian als Heilmittel bei Erkältungen, im Besonderen bei Atemwegserkrankungen.
4. Die Knäuel-Glockenblume als Bereicherung jeden Steingartens
In dunklem Violett und der charakteristischen Glockenform ist die anmutige Pflanze der Hingucker in jedem Steingarten. Diese Stauden benötigen einen nährstoffreichen, durchlässigen Boden und einen sonnigen Platz. Meist in Gruppen gepflanzt sehen die Glockenblumen aus wie ein Knäul, was zu ihrem deutschen Namen führte. Die Blütenpracht präsentiert sich von Mai bis Juni und bietet Hummeln und anderen Insekten Nahrung. Die Knäuel-Glockenblume erreicht eine Wuchshöhe von 5 bis etwa 10 cm, verträgt Frost und lässt sich durch Teilung im Frühjahr oder Herbst problemlos vermehren. Ein Rückschnitt im Winter stärkt die Staude.
5. Der Kerzenknöterich hat mehr Beachtung verdient
Durch andere Pflanzen seiner Gattung, die sich zu sehr im Garten ausbreiteten, ist auch der Kerzenknöterich aus vielen Gärten zu Unrecht verbannt worden. Die hellgrünen Blätter mit ihrer ovalen Form, unterstreichen perfekt die puterrote,, nach oben stehende Blütenpracht dieser Staude. Der pflegeleichte Kerzenknöterich fühlt sich am wohlsten in nährstoffreichen, lehmigen Böden und bevorzugt den halbschattigen, sonnigen Standort. Die Pflanze erreicht eine Höhe bis etwa 120 cm und erfreut den Gartenbesitzer mit einem Blütenstand von Juli bis in den Oktober.
6. Vorsicht ist geboten vor Eisenhut im Garten
Diese Staude ist von ihrem Aussehen eine echte Bereicherung in jedem Garten. Allerdings ist Vorsicht geboten, da es sich um die giftigste Pflanze Europas handelt. Wenn Kinder Zutritt zu Ihrem Garten haben, sollte sich kein Eisenhut darin befinden, denn diese Begegnung kann tödlich enden.
Nicht nur die Pflanzenteile, sondern auch die Wurzeln und Samen sind hoch giftig. Der Eisenhut wächst am besten in halbschattigen, aber hellen Standorten. Die anspruchsvolle Pflanze benötigt Feuchtigkeit, aber keine Staunässe und regelmäßige Düngung.
Weitere Informationen, was bei der Auswahl von Stauden beachtet werden sollte, findet sich unter www.garten-ratgeber.com . Bei der Auswahl eines Platzes im Beet, sollte bedacht werden, dass Hautkontakt vermieden werden muss. Die Blüten, meistens in königsblau, gelb oder weiß, sind ab September zu bewundern.
7. Margeriten sind beliebt bei Alt und Jung
Auch wenn sie durch ihre tiefe Pfahlwurzelbildung und die unterirdische Verbreitung andere Wiesenblumen verdrängen, sind die weißen Blüten mit ihrem sonnengelben Innern sehr beliebt und finden sich in vielen deutschen Gärten. Die mehrjährigen Pflanzen können eine Höhe von einem halben Meter erreichen. Die Margeriten blühen die gesamte Gartensaison und kommen sehr gut vor großen grünen Büschen oder auch Hecken, als Kontrast zur Geltung. Die genügsamen Stauden benötigen wenig Pflege, werden sie welk, muss gegossen und die verblühten Blumen entfernt werden. Der Standort sollte hell und sonnig sein mit lockerem Boden. Bei diesen Pflanzen muss bedacht werden, dass nur die Großmargerite winterfest ist. Andere Sorten müssen an einem hellen, kühlen Ort in Kübeln überwintern. In heutiger Zeit hat die Margerite als Heilpflanze keine Bedeutung mehr.
8. Einen besonderen Glanz verleiht die Japan-Herbst-Anemone jedem Garten
Dieses exotisch anmutende Gewächs schenkt Ihrem Garten im Herbst den besonderen Farbtupfer. Die zartrosa Blüten mit kontrastreichen sonnengelben Staubgefäßen, blühen von August bis November. Die Japan-Herbst-Anemone nährstoffreichen, humosen Boden an halbschattigen Orten, wie idealerweise unter Bäumen. Die anmutigen Blüten locken Insekten, wie Schmetterlinge und Bienen an und bieten dadurch, neben ihrer besonderen Schönheit, auch einen Beitrag zur Ökologie im Garten. Die Staude ist winterfest, sollte aber unterstützend mit Laub oder Reisig abgedeckt werden.
9. Der Rotblättrige Garten-Günsel als immergrüner Bodendecker
Diese Bodendecker Staude hat eine braunrote Laubfarbe und bildet nach einer schnellen Ausbreitung einen dichten Pflanzenteppich. Von April bis Mai erstrahlt der Garten-Günsel in einem Meer aus zierlichen, lilablauen Blüten. Das genügsame Staudengewächs breitet sich sowohl an sonnigen, wie halbschattigen Standorten aus und zieht einen nährstoffreichen, durchlässigen Boden vor. Als Bienen-Weide sollte diese Staude, als ökologische Bereicherung, im Garten nicht fehlen.
10. Die Beetstaude in voller Farbenpracht: Die Aster
Die Blüten in allen Rottönen, von rosa über orange zu weinrot, in verschiedenen Blautönen, aber auch in gelb und weiß zeigen ihre Pracht von August bis Oktober. Die strahlenförmig ausgebildeten Blütenblätter verleihen der beliebten Aster das charakteristische Aussehen. Insekten werden von der vielfältigen Farbpalette der Beetstauden angelockt. Die pflegeleichte Aster benötigt lockeren, nährstoffreichen Boden und muss bei Trockenheit gegossen werden. Bevorzugt wird ein sonniger Standort.
Im Spätherbst oder im Frühjahr ist eine Düngung mit Kompost oder anorganischem Dünger empfehlenswert. Mulch oder Laub kann zum Überwintern aufgetragen werden und sorgt zusätzlich für eine Nährstoffversorgung bei der Verrottung.
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