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Bild Gabionen

Gabionen – Allrounder in der Gartengestaltung

Sehnst du dich nach einem stillen Ort im Garten? Möchtest du deine Terrasse mit etwas Lärmschutz abschotten oder den Swimmingpool im Garten mit Sichtschutz versehen? Für die Erfüllung deiner Wünsche muss eine Gartenmauer her.

Hoch genug sollte sie sein und vor allen Dingen wirklich einen Lärm- bzw. Sichtschutz bieten. Natürlich kannst du Büsche verwenden und warten, bis diese wachsen. Auch müssen diese Büsche später dann gepflegt werden. Oder du errichtest eine Betonmauer. Nein, das ist nicht das, was du suchst! Eine Pergola ginge auch, jedoch muss diese witterungsbeständig sein. Wie wäre es, wenn du eine Gabionenmauer errichtest?  Gabionen und Natursteine sind optisch sehr ansprechend und bieten dir alles.

Gabionen
Gabionen bieten eine tolle Optik und sind witterungsbeständig.

Was sind Gabionen oder Gabionenmauern?

Der Name Gabionen kommt aus dem italienischen “gabbione” und bedeutet großer Käfig. Gabionen sind eine moderne Alternative zu festen Mauern aus Beton, Steinen oder anderen Fertigteilen. Wurden diese Gabionen im Mittelalter aus Weiden geflochten, bestehen sie heute aus Metall. Somit bezeichnet man Drahtgitterkörbe oder Stabmattenzäune aus Drahtgeflecht, die mit Natursteinen, Glasbruch oder Pflanzmatten befüllt sind als Gabionen. Gabionen können in beliebiger Höhe überall im Garten aufgestellt werden. Da die Drahtgitterkörbe komplett befüllt sind, bieten diese Gabionen einen optimalen Sicht- sowie Lärmschutz. Als Gartenmauer können Gabionen ebenfalls an Böschungen als Stützmauer und zur Uferbefestigung dienen. Sie werden zur Teichgestaltung, als Mülltonnen-Sichtschutz, in Natursteingärten sowie als Hochbeet eingesetzt. Ebenso bestehen oftmals Carportwände und Treppenanlagen aus Gabionen und Natursteine. So bietet sich diese Gestaltungsart für den Innen- sowie den Außenbereich ideal an.

Gabione als Stützmauer
Gabionen können auch als Stützmauer für Böschungen eingesetzt werden.

Je nach Befüllung bieten Gabionen eine stabile und dauerhafte Natursteinmauer. Diese Natursteinmauer kann im Baukastensystem schnell aufgebaut werden. Hierzu sind Gitterkörbe in beliebiger Höhe und Länge stapelbar. Die Drahtgitterkörbe sind aus verzinktem Stahl und daher unverwüstlich. So ist eine moderne Garten- sowie Landschaftsgestaltung möglich. Ebenso ist die Gestaltung mit Stabmatten frei. Dies sind einfach geflochtene Drahtmatten aus verzinktem Stahl, die in beliebigem Abstand entweder einbetoniert oder mit Bodenplatte versehen die Basis für die Befüllung bieten. Selbstverständlich muss nicht die ganze Wand aus Gabionen bestehen. Diese können gut mit Holz-Einfahrten oder Eingangstüren, Büschen oder einer Pergola kombiniert werden. Deiner Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Grundsätzliche Unterschiede bei den Gabionen bestehen in der Breite und Größe, der Oberflächenlegierung, der Maschenweite, dem Drahtdurchmesser und natürlich in der Befüllung. Es gibt also unterschiedliche Versionen der Gabionen. Eine gute Beratung im Fachgeschäft hilft dir bei der Entscheidung zur richtigen Gabionenart.

Die Gabionen werden in Mauersteinkörbe und Schüttkörbe unterschieden.

  • Bei den Mauersteinkörben werden die Sichtseiten mit Platten oder Mauersteinen gestapelt, der Rest wird mit Schottersteinen befüllt.
  • Schüttkörbe hingegen werden mit druckfesten und frostsicheren Gesteinsarten befüllt. Am Häufigsten findet man Dolomit, Quarzit, Basalt und Granit. Regionsabhängig kann auch Sandstein als Befüllung dienen. Glasbruch in differenzierten Farben oder Klarglas findet sich ebenfalls häufig in den Gabionenkörben. Dies sieht, besonders mit Leuchtmitteln versehen, edel aus.

Wer Gabionen bepflanzen möchte und diese somit als Hochbeet verwenden, der kann entweder oben auf der Gabione oder in den Zwischenräumen zwischen den Steinen Pflanzmatten setzen.

Gabione selbst bauen
Gabionen kann ein guter Handwerker auch selbst bauen

Gabionen im Do-it-yourself-Verfahren aufstellen

Selbstverständlich können fertig befüllte Gabionen in der gewünschten Abmessung angeliefert und aufgestellt werden. Kostengünstiger ist jedoch das selber bauen. Wer die Gartenmauer komplett selbst gestalten möchte, ist mit Doppelstabmattenzäunen bestens bedient. Diese lassen sich in gewünschter Abmessung selber kürzen und einzelne Matten verbinden. Einfacher sind natürlich fertige Drahtgitterkörbe. Diese Körbe können nicht selbst gebaut werden, sie sind als Körbe fertig montiert. Es gibt sie jedoch in jeder gewünschten Höhe, Länge und Breite. Auch die Befüllung muss man kaufen. Eine Füllung mit Flusskieseln zum Beispiel ist sehr mühselig und zeitraubend. Am besten kauft man die Befüllung bereits zusammen mit den Drahtkörben. Diese Füllung kann man angeliefert bekommen und direkt in die aufgestellten Gitterkörbe einfüllen lassen oder aber die Steine selber abholen und die Körbe befüllen.

Gabionen befüllen
Gabionen lassen sich natürlich auch mit der Hand befüllen

Bei der Befüllung unterscheidet man in einer Befüllung durch einen Bagger oder in der Handschichtung. Die Handschichtung ist mühselig, jedoch gehören diese Gabionen eindeutig zu den Höherwertigen. Dies ist auch kostenintensiver. Bei der Füllung kann man ebenso etwas Geld sparen. Hierzu werden die Sichtseiten der Drahtgitterkörbe mit hochwertigen, kostenintensiven Steinen befüllt und die Mitte mit günstigem Schotter aufgefüllt. Ebenfalls können die Sichtseiten mit Steinen und die Mitte mit Pflanzmatten zur späteren Bepflanzung versehen werden. Wer Glasbruch verwenden möchte und Leuchtmittel in die Gabionen einbaut, der kommt um eine Handschichtung nicht herum. Dafür hat man dann aber auch die edelste Form der Gabionen.

Selbstverständlich muss für die Gabionen der richtige Untergrund geschaffen werden oder bereits sein. So können Gabionen mit verlängerten Wandsäulen im Punktfundament einbetoniert werden oder aber mit Fußplatten auf einem bereits vorgefertigten Betonboden gedübelt und verschraubt werden. Mit dem Fundament verbunden werden verzinkte Rohre, die dem Gitterzaun Halt geben. Je nach Breite der fertigen Drahtkörbe ist ein Fundament nicht nötig. So kann z. B. bei der reinen Wallfunktion ohne eine statische Belastung grundsätzlich auf ein Fundament verzichtet werden. Hierbei ist jedoch wichtig, dass der Untergrund der Körbe die Last der Gabionen setzungsfrei aufnehmen kann. Ebenso wichtig ist die Entwässerung der Gabionen bzw. vom Boden unter den Gabionen. Ist der Untergrund nur gering durchlässig, muss eine zuverlässige Entwässerung der Sohle hergestellt werden. Normalerweise sorgen Gabionen für eine natürliche und regulierte Entwässerung des Bodens.

Wer sich nicht sicher ist, welche Drahtstärke die Gitterkörbe für die Gabionen besitzen müssen, sollte einen Statiker zurate ziehen. Grundsätzlich gilt bei Gabionenmauern mit einer Höhe von 2 Metern und mehr eine Drahtstärke von 4,5 Millimetern. Bei Mauern von geringerer Höhe kommt es immer auf die Befüllung und die Untergrund-Beschaffenheit an. Auch bedenken sollte man das Gewichtsverhältnis der Drahtkörbe mit 4,5 Millimeter Drahtstärke gegenüber der Drahtstärke von nur 3,5 Millimetern. Gitterkörbe mit 4,5 Millimeter Drahtstärke sind 1/3 schwerer als die mit 3,5 Millimeter dickem Draht.

Gabionenaufbau leicht gemacht

Befüllung und Bepflanzung der Gabionen

Ein Vorteil der Gabionen sind die flexiblen Einsatzbereiche mit der Befüllung und den Drahtkörben. Welche Steinart gewählt wird, bleibt dem Geschmack und dem Geldbeutel überlassen. Edel sind in jedem Fall Natursteine und Glasbruch, der mit versteckten Leuchtmitteln versehen ist. Diese Leuchtmittel lassen die Gabionenmauer im dunklen erstrahlen und durch die Glassteine wird das Licht vielfach gebrochen. Etwas Geld sparen kann der Gabionenfreund, wenn nur außen die Natursteine geschichtet werden und innen Schotter verwendet wird. Wichtig bei der Befüllung ist eine gleichmäßige Schichtung, damit die Körbe geradestehen. Ideal aber zeitraubend ist eine Schüttung eimerweise, nachdem die großen Steine per Hand mit der Seite nach außen eingeschichtet wurden. Diese Schichtung sollte so eng wie möglich erfolgen. Ist ein Drittel der Steine in den Körben, sollten Spannanker oder Distanzstreben für Stabilität der Gitterkörbe sorgen. Diese Anker oder Streben verbinden Front-, Rücken- und Seitenteile.

Bepflanzungsmöglichkeiten von Gabionen

Eine besondere Art der Gabionen-Gartenmauer wird bepflanzt. Wem also Steine in Gitterkörben zu steril oder klobig sind, greift zu bepflanzten Gabionen. Hierzu kann man die Gitterkörbe einfach mit Efeu, Wildem Wein, Rosen oder Clematis beranken lassen. Diese Form eignet sich besonders gut für hohe Gabionenmauern. Hierbei werden die Pflanzen direkt vor die Gabionen eingesetzt und können sich so an den Gittern hochziehen. Innen und obenauf angebrachte Grassoden sorgen für eine großflächige Begrünung bei den Gabionen. Werden die Gabionen als Hochbeet eingesetzt, werden sie nicht komplett mit Steinen befüllt. Die obere Schicht sollte hierzu mit Erde und Pflanzmatten aufgefüllt werden, so können Blumen oder Pflanzen jeder Art gepflanzt werden. Auch können die Zwischenräume der Steine zur Pflanzung genutzt werden. Hierzu eignen sich besonders Pflanzen für den Steingarten. Entweder setzt man hierzu etwas Erde zwischen die Steine oder aber man legt die Gabionenkörbe mit Kokosmatten und Vlies aus. Hier hinein schneidet man ein Loch und setzt die Pflanzen ein. Immergrüne Pflanzen sorgen auch im Winter für eine begrünte Gabionenmauer.

 

Bilder:
Titelbild: Urheberrecht: tma09ba / 123RF Stockfoto
Gabionen – Urheberrecht: hadot / 123RF Stockfoto
Gabione als Stützmauer – Urheberrecht: propaga / 123RF Stockfoto
Gabionen selbst bauen – Urheberrecht: brillianteagle / 123RF Stockfoto
Gabionen befüllen – Urheberrecht: >brillianteagle / 123RF Stockfoto

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