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Laub im Garten

Herbst – wohin mit all dem Laub

Früher oder später fallen alle Blätter von Bäumen und Hecken ab. Die meisten Gartenbesitzer rechen diese dann zusammen, um sie zu entsorgen. Die Entsorgung muss aber nicht sein, da herabgefallene Blätter im Garten noch wichtige Aufgaben übernehmen können. Das beste Beispiel für die Wichtigkeit des Herbstlaubs im natürlichen Kreislauf sind Wälder. In derartigen Naturflächen harkt niemand zwischen den Bäumen das herabgefallene Laub zusammen. Nur so kann sich wieder wertvoller, natürlicher Humus bilden, der den Boden immer wieder verbessert.

Laub zum Mulchen nutzen

Bei dir im Garten spricht aber nicht dagegen, dass du das herbstliche Laub zusammenharkst. Du solltest es aber dann nicht entsorgen, sondern für deinen eigenen Garten nutzen. Bau dir mit einfachen Mitteln ein Laubdepot, damit du mit der Laubnutzung nicht so unter Zeitdruck stehst. Sammle erst einmal das gesamte herabgefallene Herbstlaub in Laubdepots und nutze es dann einige Tage später, wenn du dich darauf vorbereitet hast. Kauf dir im Baumarkt einfach ein paar Meter Maschendraht. Die Enden kannst du dann einfach mit Kabelbindern oder Blumendraht verbinden. So entsteht schnell und günstig eine nach oben und unten offene Drahtrolle. Du stellst diese Maschendrahtrolle an einem geeigneten Ort im Garten auf und kannst sie, bei Bedarf, noch am Boden mit einfachen Campingheringen gegen Wind sichern.

In diese Drahtrolle füllst du dann das gesamte Laub, das du in deinem Garten zusammenharkst. Du kannst nach Belieben noch Grasabschnitte und Häckselabfälle daruntermischen. Solltest du in der aktuellen Saison nicht das gesamte Laub für deine Mulcharbeiten verbrauchen können, kannst du es bedenkenlos weiter lagern. Das Laub zersetzt sich lediglich in der Drahtrolle und wird zu wertvollem Humus, den du das ganze Jahr über nutzen kannst. Laubhumus besitzt zwar nicht sonderlich viele Nährstoffe, gilt aber als Bodenverbesserer. Die Gartenerde wird lockerer und bietet einen guten Nährboden für die nächsten Anpflanzungen.

Laubmulch als Dünger und Frostschutz

Laubmulch kann nicht nur zur Bodenverbesserung genutzt werden, sondern auch als Frostschutz für Rosen usw. Bedecke einfach die Wurzelbereiche der Beetpflanzen mit Laubmulch. Gerade Erdbeeren und Himbeeren profitieren besonders von einer Extraportion Laubmulch.

  • Bevor du dich an die Mulcharbeiten machst, solltest du aber die Gartenplanung für die nächste Saison abgeschlossen haben.
  • Die einjährigen Pflanzen, die verblüht und nicht mehr nutzbar sind, müssen entfernt werden.
  • Blumen- und Knoblauchzwiebeln, die du in der nächsten Gartensaison wachsen und blühen sollen, können direkt im Herbst gepflanzt werden.
  • Danach können die Mulcharbeiten beginnen. Damit diese geplant und ohne Unterbrechungen ablaufen können, ist es sinnvoll, das Laub erst zu sammeln, und dann an einem anderen Tag zu verteilen.

Die Pflanzen, die besonders empfindlich gegen Frost und Kälte sind, können sehr großzügig mit Laub eingedeckt werden. Herbstlaub schützt hervorragend gegen Frost, weil sich zwischen den einzelnen Blättern kleine Luftpolster bilden, die isolierend wirken. Damit die aufgeschichteten Blätter nicht beim nächsten Windstoß davonfliegen, können diese mit Nadelbaumabschnitten bedeckt werden. Diese fallen zumeist auch im Herbst, beim Baum oder Heckenschnitt an. Es lohnt sich daher immer, alle Abschnitte zur weiteren Verwendung aufzubewahren. Ein Frostschutz ist bei einigen Pflanzen unerlässlich. Wer die Schnittreste und das Herbstlaub nicht für diesen Zweck aufbewahrt, muss zu teuren Alternativen aus dem Gartenfachhandel greifen.

Eine Auswahl ist zu treffen

In ganz Europa erkranken immer mehr Kastanien an Bakterien und Pilzkrankheiten. Die Auslöser dieser Baumkrankheiten befinden sich auch auf der Blattoberfläche der herabfallenden Blätter. Die Blätter kranker Bäume sollten daher keinesfalls zum Mulchen oder zur Humusgewinnung genutzt werden. Sollte bei dir im Garten ein Baum erkrankt sein, solltest du die Blätter dieses Baumes zuerst zusammenharken. Laub von kranken Bäumen sollte auch bestenfalls nicht entsorgt werden, sondern gleich vor Ort verbrannt werden, damit die Krankheitserreger, Bakterien und Pilze keinen weiteren Schaden anrichten können. Eine peinlich genaue Laubentsorgung rund um kranke Bäume kann dazu führen, dass erkrankte Bäume wieder zu Kräften kommen und die Krankheit ausgerottet wird. Bleiben die befallenen Blätter aber am Boden, rund um den erkrankten Baum, liegen, wird die Erkrankung stetig ansteigen.

Schon aus diesem Grund ist es sehr wichtig, das Herbstlaub jedes Jahr zusammen zu harken, als Mulch und Frostschutz zu nutzen, oder zu verbrennen. Diese Arbeit lohnt sich, um die Gartengesundheit mit geringem Kostenaufwand ins natürliche Gleichgewicht zu bringen. Damit die jährlichen Laubrechenarbeiten auch wirklich effektiv sind und die Arbeit Freude bereitet, ist die Anschaffung von einem hochwertigen Laubrechen empfehlenswert. Ein guter Laubrechen ermöglicht es, das herabgefallene Laub leicht zu entfernen, aber den Boden und Wurzelbereich der Bäume nicht zu beeinträchtigen. Bei der Verwendung von schlechtem Handwerkszeug könnte es ansonsten zu Schädigungen an den Baumwurzeln kommen, die langfristig den Baum schwächen könnten. Jedes Jahr werden die herbstlichen Gartenarbeiten leichter fallen, wenn sich erst einmal eine Art Routine entwickelt hat und du dir deine eigene Arbeitstechnik erarbeitet hast.

Bildnachweis:
Titelbild – Laub im Garten CC0 Public Domain-Pixabay.com

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