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Hilfe für Bienen im Garten

Drei Viertel aller Nutzpflanzen weltweit und unzählige Wildpflanzen sind von einer Bestäubung durch Bienen abhängig. Bienen im Garten sind ein Indiz, dass sie sich in Deinem Garten wohlfühlen. Du hast wahrscheinlich jede Menge bienenfreundliche Blumen, Gehölze und Sträucher gepflanzt. Ganz nebenbei sorgen Bienen für eine reichliche Ernte im Herbst, denn sie bestäuben Obstbäume und Beerensträucher. Wer sich nur auf Windbestäubung verlassen muss, dessen Ernte fällt häufig mehr als mager aus. Bienen lassen sich gut in den Garten locken.

Was brauchen Bienen?

Wenn die Bienen bei Dir noch Mangelware sind, dann bekommst Du hier einige Tipps, um Bienen zu helfen. Die fleißigen Bienen brauchen kohlehydrathaltigen Nektar für sich selbst. Zudem sammeln sie eiweißreiche Pollen für ihre Brut. Bienen ernähren sich auch von den Ausscheidungen einiger Läusearten. Sie sammeln den sogenannten Honigtau auch auf solchen Bäumen, die überhaupt keine Blüten bilden. Findet eine Biene eine vielversprechende Bienenweide, dann informiert sie die anderen Bienen im Bienenstock und verteilt sogar Nektar oder Pollen als Probe. Bienen gelten als Blütenstetig. Sie kehren immer wieder zu einer erfolgversprechenden Pflanzenart zurück und fliegen Blüten nicht wie Hummeln wahllos an.

blühende Pflanzen für Bienen
Bienen mögen viele blühende Pflanzen.

Welche Pflanzen empfehlen sich als Bienenweide?

Ein Bienenvolk sammelt bis zu 50 kg Pollen im Jahr. Das Augenmerk liegt hier auf dem Frühjahr und dem Spätsommer. Im Frühjahr liefern die Frühblüher reichlich Nahrung.

Dazu zählen:
  • Krokus, Schneeglöckchen, Maiglöckchen, Leberblümchen, Löwenzahn, viele Klee-Arten, Ahorn, Linde und viele Weidenarten
  • Der Sommer lockt die Bienen vor allem in ein sonniges Kräuterbeet. Sie besuchen am liebsten: Thymian, Schnittlauch, Salbei, Bärlauch, Zitronenmelisse, Ysop und Bärlauch

Doch auch mediterrane Küchenkräuter wie Oregano, Lavendel und Koriander wirken auf Bienen anziehend. Wenn Du eine Kräuterspirale anlegst, dann schaffst Du Platz für viele verschiedene Kräuter auf engstem Raum. Später im Jahr profitieren Bienen von Efeu, Sonnenblumen, Fetthenne, Schneebeere und Herbstaustern. Heide ist eine sehr ergiebige Bienenweide. Hier besuchen Bienen jedoch nur die ungefüllten Blüten. Im Herbst profitieren Bienen von Astern, ungefüllten Dahlien und Malven.

Achtung: Es hat sich als vorteilhaft erweisen, mehr Bienenweiden der gleichen Art anzubauen, als viele verschieden Sorten. Einheimischen Sorten wird dabei der Vorzug gegeben.
Der Bund Naturschutz empfiehlt:
  1. bunte Blumenweisen statt Rasen
  2. Wasserstellen, Büsche und offenen Boden als Nistmöglichkeit

AHA! Bienen sehen im ultravioletten Bereich. Sie steuern bevorzugt weiße, violette und blaue Blüten an. Rote und gelbe Blumen sind für sie nicht sichtbar. Trotzdem fliegen Bienen auch Rosen an. Einige Neuzüchtungen von Blumen und Stauden und Sträuchern werden ganz ohne Nektar oder Pollen gezüchtet. Informiere Dich vor dem Neukauf über die Bienenfreundlichkeit der Pflanzen und Sträucher.

Bienen mögen auch Gemüse

Hier zieht es die fleißigen Honigsammler zu weiß blühenden Bohnen und zu Erbsen. Auch Zucchini und Gurkenblüten werden gern besucht.

Hilfreich sind:
  • Zwiebeln
  • Paprika
  • Lauch

Eine naturnahe Hecke

Blühende Heckenpflanzen bieten Bienen und vielen weiteren Insekten Nahrung und Unterschlupf. Wildsträucher wie Palmweide, Bienenbaum und Kornelkirschen kommen dafür infrage.

Unsere Tipps für eine bienenfreundlichen Garten zusammengefasst:
  1. das Blütenangebot über das ganze Jahr mit Früh-, Mittel- und Spätblühern aufrecht erhalten
  2. ungefüllte Sorten verwenden, um den Zugang zum Nektar zu erleichtern
  3. einheimische Arten bevorzugen
Bienenhotel bauen
Hänge dein Bienenhotel an einem geschützen Platz auf.

Ein Bienenhotel bauen

Genauso wie ein Insektenhotel kannst Du ein spezielles Bienenhotel für Wildbienen bauen. Es bietet Bienen, die auf der Suche nach einem neuen Nest sind, einen Unterschlupf an. Als Bienenhotel dient eine Baumscheibe. Sie wird in der Mitte ausgehöhlt und durch einen wabenförmigen Ziegelstein ersetzt. Nun musst Du das Bienenhotel nur noch an einem geschützten und ruhigen Platz aufhängen. Anstatt die Holzmitte mit einem Ziegelstein zu füllen, kannst Du selbst viele kleine Bohrlöcher in die Baumscheibe anbringen. Längsholz lässt sich besser als eine Baumscheibe anbohren. Risse, in denen sich bei einer Baumscheibe die Feuchtigkeit breit macht, werden so vermieden. Statt Ziegelsteinen kannst Du auch Brombeerranken oder abgestorbene Stängel von Königskerzen in das Bienenhotel integrieren. Sie werden aufgrund ihrer natürlichen Strukturen von Wildbienen eher besiedelt als Ziegelsteine mit Wabenmuster. Insektenhotels mit durchsichtigen Beobachtungsröhrchen sind nicht zu empfehlen. Hier stirbt die Bienenbrut aufgrund von Verpilzung oft ab.

Bienenhaus

Welche Bienen lassen sich mit Nisthilfen anlocken?

Neben der Honigbiene gibt es in Deutschland 560 regionale Wildbienenarten. Davon sind 50 Prozent vom Aussterben bedroht. Mehr als 400 Arten bauen ihre Nester selbst, andere nutzen fremde Nester. Einige Wildbienen sind nur 1,3 mm groß. Bekannte Wildbienenarten sind die Rote Mauerbiene, die Blattschneidebiene, die Löcherbiene, die Maskenbiene, die Garten-Wollbiene oder die Pelzbiene. Wildbienen haben nur einen kleinen Stachel, weil sie keinen Honigvorrat verteidigen müssen. Sie können nicht durch die menschliche Haut stechen.

Haus für ein Bienenvolk
Bevor du dir einen Bienenstock anlegst, solltest du dich über die örtlichen Gesetze informieren.

Ein Bienenvolk von Honigbienen im Garten aufstellen

Willst Du selbst Bienen halten, dann musst Du Dich zuvor informieren, ob das bei Dir im Garten erlaubt ist. Einige Gerichtsurteile verbieten das Halten von Bienen. Zudem sollte Dein Garten mindestens 100 Quadratmeter groß sein, um genügend Abstand zu den Nachbarn zu halten. Für eine Gebühr von 100 Euro kannst Du ein Bienenvolk von April bis August einen Sommer lang mieten. Kontakte in Deiner Nähe vermittelt der Imkerbund.

Eine weitere Voraussetzung ist ein bienenfreundlicher Garten. Du solltest keine Pestizide verwenden, denn durch diese können Bienen sterben. Alle Hilfsmittel für das Halten von Bienen werden vom jeweiligen Imker zur Verfügung gestellt. Du musst die Bienen nicht allein betreuen. Einmal in der Woche kommt Dein Imker vorbei und hilft Dir. Von dem gesammelten Honig erhältst Du die Hälfte der Ausbeute. Nach Ablauf der Frist kannst Du das Bienenvolk wieder zurückgeben.

Um Bienen zu helfen, gibt es viele Möglichkeiten. Du kannst Deinen Garten bienenfreundlich bepflanzen, einen Unterschlupf für Wildbienen bauen oder Honigbienen beherbergen. Damit leistest Du einen wichtigen Beitrag für die Umwelt, denn Bienen sind für das Ökosystem extrem wichtig.

Bilder:
Titelbild: Urheber: Biene CC0 Public Domain-Pixabay.com
Pflanzen für Bienen – Urheber: szefei / 123RF Stockfoto
Bienenhotel – Urheber: fujisl / 123RF Stockfoto
Bienenhaus – Urheber: hamburgberlin / 123RF Stockfoto
Haus für ein Bienenvolk – Urheber: smuki / 123RF Stockfoto

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