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Bild: Julian Estrada

Naturgarten – ein kleiner Platz Natürlichkeit

Der Trend in der Gartengestaltung geht immer mehr in Richtung Natürlichkeit. Und nichts kann natürlicher sein als ein Naturgarten in dem das Zusammenspiel von heimischen Wildpflanzen und heimischen Wildtieren gefördert wird. Dabei orientiert sich die Gestaltung natürlich an den Vorbildern der Natur, was allerdings nicht bedeutet, dass im Garten ein unkontrollierter Wildwuchs geduldet werden muss. Der Naturgarten gleicht zwar einem natürlich gewachsenen Raum, wird jedoch von Menschenhand geplant, angelegt und gepflegt.

Bild: Julian Estrada

Kontrollierte Wildnis – der Naturgarten

Damit ein Garten die Bezeichnung “Naturgarten” verdient, muss sich der Hobbygärtner allerdings von der Vorstellung eines gepflegten, englischen Rasens verabschieden. Dafür erhält er aber einen Garten, der alle Sinne weckt, einen besonderen Duft von natürlicher Frische ausstrahlt und in dem sich Mensch, Tier und Pflanzen im Einklang befinden. Um diese Harmonie zu erzielen, muss in der Gartengestaltung für alle Bedürfnisse gesorgt werden. In der Planung sollte daher sowohl ein Lebensräume für Insekten und Kleintiere oder Biotop bzw. Teich als auch ein Platz für die Bedürfnisse des Gartenbesitzers wie Grillplatz, Nutzgartenbereich und Gartenhaus eingeplant werden.

Eine wichtige Funktion übernehmen im Naturgarten daher auch die Pflanzen, die in Form von schützenden Hecken, Bodendeckern und blühenden Pflanzen übers Jahr für Schlupfwinkel und Nahrung der tierischen Bewohner als auch als grüne Lunge für das Wohlbefinden des Menschen sorgen. Wenn das natürliche Verhältnis stimmt, dann wird aus dem heimischen Naturgarten ein kleines, harmonisches Paradies.

Harmonie erzeugen im Naturgarten

Bevor ein Naturgarten angelegt wird, muss eine genaue Planung erfolgen. Denn alle Wünsche, die man im eigenen Garten verwirklichen möchte, haben auch eine natürliche Grenze – den Platz. Daher muss für alle Gartenelemente wie Gehölze, Hecken, Komposthaufen, Teich, Beete, Wege, Erholungsbereiche oder Nutzflächen zunächst der geeignete Standort ausgewählt und in das Gesamtbild des Naturgartens integriert werden. Dabei muss besonders auf Wuchshöhen, Schattenverläufe, Sonnenecken, Windrichtung, Wetterschlag, Gefälle und ähnliches einkalkuliert werden.

Bild: ©Joanna Donahoe

Grundsätzlich müssen bei der Planung auch die Bedürfnisse der Pflanzen, die im Naturgarten ein Zuhause finden sollen berücksichtigt werden. Daher sollten die ersten Planungsschritte folgende sein:

– Festlegung der einzelnen Gartenelemente, die im Naturgarten aufgenommen werden sollen
– Aufteilung des vorhandenen Terrains für die unterschiedlichen Nutzungen
– Zusammenstellung der passenden Pflanzen, die miteinander besonders gut harmonieren
– Materialbeschaffungsplan für Elemente wie Teich, Komposthaufen, Gartenhaus etc.

Bild: myfotolog.tumblr.com

Verschiedene Elemente für die Naturgartengestaltung

Da im Naturgarten ein ökologisches Gleichgewicht vorherrschen soll, werden je nach Größe des Gartens unterschiedliche Bereiche eingeteilt, die für die einzelnen Nutzungen und Elemente vorgesehen werden. In der Regel kommt kein Naturgarten ohne Heckenelemente aus, die sowohl Sichtschutz bieten als auch dem Unterschlupf von Tieren dienen.

Hecken können dabei unterschiedlich gestaltet werden wie freiwachsende Hecken aus unterschiedlichen Sträuchern, Mischhecken, Schnitthecken mit weniger Platzbedarf oder Spalierobsthecken sowie berankte Zäune, die am wenigsten Platz in Anspruch nehmen. Für Wege, niedrige Abtrennungen und Akzente sorgen unterschiedliche Arten und Formen von Natursteinen. Grundsätzlich sollten in einem Naturgarten hauptsächlich Materialien verwendet werden, die möglichst natürlich belassen wurden. So würde ein Maschendrahtzaun wohl eher deplatziert wirken, während sich ein Staketenzaun aus ökologisch angebautem Naturholz auch optisch optimal in den Naturgarten einfügt.

Struktur bringt Harmonie

Mit einer Hecke wird dem Garten zunächst ein Rahmen verliehen, dem im nächsten Schritt eine Struktur verliehen werden muss, die sich nach den vorhandenen Gegebenheiten des Grundstückes richten muss. Als Grundplan bietet sich grundsätzlich ein Erholungsbereich für die Familie, ein Biotop für die tierischen Gartenbewohner, eine Nutzfläche sowie ein Platz für einen Komposthaufen an. In diese Grundstruktur werden nun die einzelnen Gartenelemente wie z. B. ein Trocken- und ein Feuchtbiotop, ein Gartenhäuschen mit Terrasse, der Komposthaufen, ein Kräutergarten und vielleicht eine kleine Blumenwiese integriert.

Bild: The Cottage Garden von Louise and Colin auf Flickr

Erholungsräume für die Familie – Gartenhaus und Terrasse

Wer einen Garten besitzt, der möchte auch erholsame Stunden in freier Natur geniessen. Ein bisschen Komfort gehört daher auch in den Naturgarten. Sei es eine Sitzecke im Schatten der Obstbäume, eine hübsche Gartenbank am Fischteich oder ein gemütliches Gartenhäuschen, dass zudem noch für Ordnung sorgt – einen Rückzugsort haben auch die Menschen verdient.

Ein Gartenhaus gehört eigentlich in jeden noch so kleinen Garten. Zum einen bildet es den idealen Ort, um Gartengeräte und Gartenmöbel aufzubewahren, zum anderen können sie auch für einen gemütlichen Aufenthalt im Garten genutzt werden, je nach Ausstattung und Geschmack des Gartenbesitzers. Die Möglichkeiten sind schier unerschöpflich.

Naturgarten mit Gartenhaus

Bild: 25.media.tumblr.com

Feucht- und Trockenbiotope

Im Naturgarten vereinen sich die unterschiedlichsten Standorte miteinander. An sehr trockenen oder feuchten Standorten können Trockensteinmauern oder Feuchtbiotope gezielt angelegt werden. Je intensiver die jeweiligen Bedingungen eines solchen Gestaltungselementes sind, desto exakter muss allerdings die Auswahl der Pflanzen, die dort gedeihen können, vorgenommen werden. Diese Gartenelemente werden dann zu ganz besonderen Lebensräumen, die auch Tiere mit der Zeit anlocken werden, die in einem kultivierten Garten kaum zu finden sind.

  • Bild ©Fiona Holland

    Feuchtbiotope können als kleiner Gartentümpel bis hin zum Schwimmteich angelegt werden, je nach dem vorhandenen Platz im Naturgarten. Darauf verzichten sollte man nicht, denn hier lassen sich Libellen, Frösche, Molche und tanzende Wasserwanzen nieder, die faszinierende Eindrücke in den Naturgarten bringen. Auch Wasserpflanzen wie Seerosen, Schwanenblumen oder Seekannen wachsen nur in einer solchen Umgebung.

  • An den Trockensteinmauern wiederum sonnen sich später Eidechsen, Frösche und Kröten finden Unterschlupf in den Steinnischen und die Pflanzen wie Nelken, Fetthenne, Hauswurz, Steinbrech-Gewächse sowie zarte Farne, die die Trockenheit lieben, locken eine Vielzahl von Insekten wie Hummeln, Bienen und Schmetterlinge an.

Bunte Oase – die Blumenwiese

Wer ein bisschen Platz für eine kleine Blumenwiese erübrigen kann, wird sich nicht nur an den bunten Farben und Blüten, sondern auch an dem munteren Treiben der nützlichen Insekten erfreuen. Zudem ist die Blumenwiese sehr pflegeleicht und bietet bis in den Herbst hinein eine bunte Blumenvielfalt. Ob als großflächige Wildblumenwiese oder als kleine Wieseninsel – für den Naturgarten sind schon kleine Wiesenelemente sehr wertvoll und nützlich.

Blumenwiese
Bild: hgtv.sndimg.com

Ein nützlicher Helfer – der Komposthaufen

Fast lässt sich der Komposthaufen schon als das Herz des Naturgartens bezeichnen, denn hier entsteht der organische Dünger, der für ein Weiterbestehen der gesunden Ordnung wichtig ist. Der Komposthaufen ist der Schlusspunkt des Nährstoffkreislaufes und hilf, den Boden gesund und lebendig wieder aufzubauen. Zudem ist auch der Komposthaufen ein wichtiger Lebensraum, in dem sich Regenwürmer, Asseln, Bakterien, Pilze und Tausendfüßler wohlfühlen und unermüdlich mit der Zerkleinerung und Umsetzung des Abfalls in guten Kompost beschäftigt sind.

Ein sehr passendes Video für einem ertragreichen Kompost haben wir hier gefunden:

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