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Plage von Ohrwürmern – so wird man sie wieder los

Bildnachweis francok35 / CC0 Public Domain-Pixabay.com

Der Ohrenkneifer heißt regulär Ohrwurm. Er ernährt sich von den verschiedenen Teilen unterschiedlicher Blühpflanzen, Stauden oder Abfällen. Der Ohrwurm wird in weit mehr als 1000 Arten unterteilt. Die meisten von ihnen leben in Europa, acht davon jedoch nur in Deutschland. Einige der Gattungen ernähren sich neben Pflanzenteilen auch von kleineren Insekten, weshalb sie in die Gattung der Nutztiere eingestuft werden. Sie fressen Blattläuse oder Schmetterlingsraupen, doch die Schäden an Blühpflanzen sind oft weitaus größer. Sie leben am Tage versteckt in ihren dunklen Nestern oder unter Steinen und sind ab der Dämmerung und der Nacht aktiv. Daher findet man oft am Morgen teilweise oder gänzlich abgefressene Pflanzen, die von Ohrwürmern besetzt wurden.
Den Sandohrwurm findet man des Öfteren in den Fraßgängen des Apfelwicklers. Hier nützt der (Sand) Ohrwurm und frisst andere Schädlinge.
Der Ohrenkneifer ist grundsätzlich ein Nützling und steht unter Naturschutz. Aus diesem Grund sollte vor dem Töten der Käfer immer nach möglichen Ursachen gesucht werden. Oft verursacht der Mensch günstige Lebensbedingungen für Insekten und ärgert sich spätestens im Folgejahr über eine vermehrte Plage. Der Einsatz von Gift sollte deshalb für keinen Gartenbesitzer eine Lösung sein.

Natürliche Möglichkeiten

Die Erfahrungen, Insekten auf natürliche Art zu vertreiben, sind von Gartenbesitzern sehr unterschiedlich. Deshalb ist es angebracht, die verschiedenartigen Hilfsangebote auszuprobieren und seine individuellen Erfahrungen zu notieren.

Bei vielen Pflanzenliebhabern hilft ein umgestülpter Blumentopf, der mit Zeitungen, Holzwolle, Stroh oder angefressenen Äpfeln gefüllt werden kann. Der Topf muss leicht gekippt in der Nähe der Pflanzen aufgestellt werden, damit die Ohrkneifer hineinkrabbeln können. Der Topf sollte täglich von den Insekten befreit werden damit sich neue Käfer den Topf als Behausung suchen.
Eine weitere Empfehlung sind mehrere, mit Zucker gefüllte Gläser, welche in der Nähe der betroffenen Pflanzen aufgestellt werden. Am nächsten Morgen können die Gläser mit den Ohrwürmern eingesammelt werden.
Die meisten Insekten werden von dem starken Geruch von Essig verschreckt. Infolge dessen fliehen sie deshalb vom ausgewählten Standort und suchen sich einen anderen Lebensraum. Eine Essiglösung sollte jedoch nicht direkt neben den Pflanzen angewendet werden. Bei der nächsten Reinigung von Gehwegplatten sollte ein Essiglauge verwendet werden, die den Weg der Ohrkneifer zu den Pflanzen abschneidet. Um die Käfer, aber auch Ameisen langfristig fernzuhalten, sind regelmäßige Anwendung zwei bis dreimal pro Woche notwendig.
Um im nächsten Jahr nicht wieder von einer großen Plage belästigt zu werden, sollten die abgelegten Eier gefunden und entfernt werden. Die Weibchen der Ohrkneifer legen ca. 20 bis 90 Eier ab. Die Suche nach den Nestern lohnt sich also in jedem Falle. Ohrkneifer suchen sich Hohlräume um sich fortzupflanzen.

Produkte zum Kauf gegen Ohrwürmerplagen

Um die schönen Pflanzen in seinem Garten zu retten und gleichzeitig die Natur zu respektieren, gibt es pflanzliche Mittel, die die Insekten von Ort und Stelle vertreiben aber nicht töten. Gleichzeitig werden die Nützlinge in ihrer Fortpflanzung gestört, sodass an dem vorhandenen Lebensraum keine Eier abgelegt werden.
Für den natürlichen Erhalt können Niemprodukte die Pflanzen retten. Mittlerweile bietet der Markt verschiedene Produkte, aber auch Niemrohstoffe an. Bei einer schweren Plage ist es ratsam, Niemöl mit einem Emulator zu kaufen. Die Blätter der Pflanzen werden zwei- bis dreimal pro Woche mit dem Niemöl eingesprüht. Niemöl hat für Insekten einen intensiven Geruch, den sie nicht mögen. Die Folge ist, dass sie sich einen anderen Standort für den täglichen Fraß suchen.
Zusätzlich können gemahlene Niemsamen in den Boden eingearbeitet werden. Hier strömt von der Erde der für die Ohrkneifer intensive Geruch aus und hält sie von den Pflanzen fern. Hat man Plätze gefunden, an denen die Plagegeister Eier abgelegt haben, sollten diese natürlich entfernt werden. Zusätzlich bekommt dieser Bereich Niemsamen.
Auf diese natürliche Art werden Ohrwürmer, aber auch andere Insekten ferngehalten. Den Pflanzen tut die Behandlung mit ­Niem gut, sie werden durch die Inhaltsstoffe in ihrem Wachstum gestärkt und erhalten eine natürliche Düngung.
Niem ist ungefährlich für Haustiere und gefährdet nicht spielende Kinder im Garten. Es sollte bedacht werden, dass bei auftretendem Regen die Sprühbehandlung der Blätter wiederholt werden muss.

 

Der Artikel wurde gewünscht von: Claudia Landau

Bildnachweis:
Titelbild – Ohrwurm CC0 Public Domain-Pixabay.com

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