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Acker-Gauchheil

Forest und Kim Starr, CC (Wikipedia Commons)
Forest und Kim Starr, CC (Wikipedia Commons)”

Anagallis arvensis

Weitere Bezeichnungen: Weinbergsstern, Wetterkraut , Roter Gauchheil, Nebelpflanze

Überblick
Standort Sonnig, in trockenem bis frischem und eher nahrhaftem Boden
Wuchshöhe 5 – 10 cm
Blütezeit Mai – Oktober
Winterhart Nein
Mehrjährig Nein
Vermehrung Aussaat
Verwendung Medizin, Wetterzeiger

Beschreibung

Retama, GNU (Wikipedia Commons)
Retama, GNU (Wikipedia Commons)

Acker-Gauchheil stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist jedoch beinahe weltweit heimisch, in Europa weit verbreitet und während der Kolonisation auch auf dem amerikanischen Kontinent eingeschleppt worden. In Mitteleuropa ist der Acker-Gauchheil ein verbreitetes Feld- und Gartenunkraut, außerdem gedeiht das anspruchslose Kraut auf ländlichen Ruderalflächen jeder Art.

Die zumeist niederliegend wachsenden Pflanzen – bei hoher Konkurrenz entwickeln sie sich etwas aufsteigend – bilden Halbrosetten. Vor der Blüte wirkt die Pflanze unauffällig: Der vierkantige Stängel wird zwischen fünf und 25 Zentimeter lang; die eiförmigen, ganzrandigen Blättchen sitzen gegenständig. Wenn ab Mai in den Blattachseln einzelne Blüten erscheinen – und obschon sie mit circa einem Zentimeter Durchmesser klein sind, ist das Kraut hingegen gut zu erkennen. Nördlich der Alpen blüht die Art fast ausschließlich in leuchtendem Orangerot, mediterrane Vertreter blühen blau (azurea). Formen auf anderen Kontinenten blühen weiß (pallida), lila (lilacina) oder fleischfarben (carnea). Bestäubt werden die Blüten vorzugsweise von diversen Fliegen. Ab August reifen die später durch Wind und Regen verbreiteten Früchte. Acker-Gauchheil ist in allen Teilen schwach giftig, die höchste Konzentration der bestimmenden Saponine findet sich in den Wurzeln.

Systematik
Ordnung Heidekrautartige (Ericales)
Familie Primelgewächse (Primulaceae)
Unterfamilie Myrsinengewächse (Myrsinoideae)
Gattung Gauchheil (Anagallis)
Arten Acker-Gauchheil als Anagallis arvensis ssp. Arvensis sowie A. arvensis f. azurea, A. arvensis carnea, A. arvensis lilacina und A. arvensis pallida

Bedeutung und Verwendung

 Calibas, GNU (Wikipedia Commons)
Calibas, GNU (Wikipedia Commons)

Bedeutung

Das bitter schmeckende Kraut wird in der heutigen Kräutermedizin kaum noch verwendet, weil es für die meisten der Anwendungsgebiete mittlerweile ungiftigen Ersatz gibt. Im Mittelalter nutzte man die Pflanze, um Geisteskranke zu heilen – daher stammt auch der deutsche Name: „Gauch“ ist der Narr oder Irre. Es ist gut möglich, dass man Epilepsie mit Tollheit verwechselte, denn gegen Epilepsie hilft Acker-Gauchheil bei korrekter Dosierung tatsächlich, ebenso gegen Verstopfung, Blasen- und Nierensteine. Wegen der Gefahren einer Überdosierung ist von der Selbstmedikation allerdings dringend abzuraten, weil hohe Dosen Nieren und Magenschleimhaut ernstlich schädigen können.

Die Blüten sind Tageszeit- und Wetterzeiger, denn sie öffnen sich nur zwischen frühem Morgen und frühem Nachmittag. Außerdem schließen sie sich, sobald sich ein Gewitter ankündigt.

Verwendung

Heute wird Acker-Gauchheil beinahe ausnahmslos als Anagallis Arvensis Herba in der Homöopathie bei Nervenleiden und juckenden Hautausschlägen gegeben.

Gartentipps

Anbau

Aussaat im Herbst oder zeitigen Frühjahr in der (gemähten) Blumenwiese

Pflege

Pflege ist nicht nötig, allenfalls nach der Aussaat angießen

Ernte

3 Kommentare

  1. Bin auf der Suche nach Acker-Gauchheil. Wo kann man Pflanzen oder Samen kaufen?
    Auf eine baldige Antwort freue ich mich…
    Grüße, Susana Luther

  2. Hallo Susana,

    in meinem Garten Mittelfranken) wächst da und dort Acker-Gauchheil. Wenn Du Samen möchtest, melde Dich bitte, dann sammle ich.
    LG Bruno Buchen

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