H. Zell, GNU (Wikipedia Commons) – Habitus”
Pimpinella major
Weitere Bezeichnungen: Bibernell, Pimpernell, Große Pimpinelle, Bockwurz, Pfefferwurz
Überblick | |
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Standort | Sonnig, in feuchtem, nahrhaftem Boden |
Wuchshöhe | 40 – 100 cm |
Blütezeit | Juli – August |
Winterhart | Ja |
Mehrjährig | Ja |
Vermehrung | Aussaat |
Verwendung | Küche, Medizin |
Beschreibung
H. Zell, GNU (Wikipedia Commons) – Blütenstand
Die Große Bibernelle wächst aus einer hellen Pfahlwurzel als ausdauerndes Kraut zu einer Wuchshöhe bis 100 Zentimeter heran, gewöhnlich wird sie zwischen 40 und 80 Zentimeter hoch. Der zumeist unbehaarte, kräftige Stängel ist hohl und deutlich gefurcht. Die wechselständig am Stängel geordneten, gestielten Blätter sind drei- bis neunfach gefiedert, von kräftigem Grün. Die einzelnen Blättchen sind oval, spitz zulaufend und gezähnt, am Grund zum Stängel hin eingeschnitten. Die formenreiche Art bildet ab Juni fünf- bis 20-strahlige Dolden weißer oder rosafarbener Blüten. Die Große Bibernelle besitzt, wie in der Gattung üblich, keine Hüllblättchen an Dolden und Blüten. Die Spaltfrucht ist flach-oval, gerieft und zur Reife dunkelbraun. Blütezeit, -farbe, Wuchshöhe und Gestalt variieren je nach Standort.
Die Große Bibernelle ist in ganz Europa beheimatet, im Süden bis in den Mittelmeerraum, im Norden bis nach Skandinavien, in Finnland gilt sie als bedrohte Art, in Nordamerika wurde sie eingeschleppt. Ihre Standorte sind sonnig oder licht in nährstoffreichem, feuchtem Lehmboden: Wegränder, natürliche und Rodungslichtungen, Fettwiesen.
Systematik | |
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Ordnung | Doldenblütlerartige (Apiales) |
Familie | Doldenblütler (Apiaceae) |
Unterfamilie | Apioideae |
Gattung | Bibernelle (Pimpinella) |
Arten | Große Bibernelle (Pimpinella major) mit zahlreichen Unterarten und Varietäten |
Bedeutung und Verwendung
J. Sturm, Große Bibernelle, Pimpinella magna; in: Deutschlands Flora in Abbildungen; bei Wikipedia Commons
Bedeutung
Die Große Bibernelle wurde früher in ganz Europa zu Heilzwecken und als Zierpflanze angebaut, möglicherweise verwendete man das würzige Laub auch in der Küche. Heute wird vor allem die Wurzel geerntet, die getrocknet und gemahlen Bestandteil von Hustentees ist – sowohl pharmakologisch als auch volksheilkundlich überliefert und anerkannt. Die Kräuterheilkunde kennt weitere Anwendungen bei Verdauungsbeschwerden, Blasenleiden und Nierensteinen.
Verwendung
Die Pflanze enthält Gerbstoffe, Saponine, ätherisches Öl und Cumarine; für die dauerhafte innerliche Anwendung ist sie deshalb ungeeignet. Als Hustentee leistet die Wurzel bei allen Erkrankungen der oberen Atemwege allerdings gute Dienste, weil sie sowohl entzündungshemmend als auch entkrampfend und schleimlösend wirkt. Waschungen mit Kaltauszug oder Tee fördern die Wundheilung und wirken ebenfalls entzündungshemmend. Die frischen Blättchen sind in der Küche eine Bereicherung für Wildsalate.
Gartentipps
Fornax, GNU (Wikipedia Commons) – Pimpinella major subsp. rubra, eine rötlich blühende Unterart
Anbau
Säe die Große Bibernelle von März bis April ins Freiland, ohne die bei Licht keimende Saat zu bedecken. Wähle dazu einen sonnigen Standort in möglichst lehmigem, humosem, nährstoffreichem Boden. Weniger geeigneten Boden kannst du mit Kompost, mineralischen Feuchtigkeitsspeichern und einer Handvoll Hornspäne anreichern.
Pflege
Die Große Bibernelle braucht regelmäßig und viel Wasser. Gib ihr monatlich eine Portion Pflanzenjauche dazu, am besten die Kombination aus Brennnessel und Acker-Schachtelhalm. Wenn du sie mehrere Jahre lang ziehen möchtest, ist die Art dankbar für jährliche Kompostgaben im Frühjahr.
Ernte
– Küche: Blättchen laufend frisch während der Wachstumsphase
– Wurzel: ab dem zweiten Jahr im Herbst