Karelj, GNU (Wikipedia Commons) – Sommerbohnenkraut, Habitus”
Satureja hortensis und Satureja montana
Weitere Bezeichnungen: Einjähriges Bohnenkraut, Sommerbohnenkraut und Mehrjähriges Bohnenkraut, Bergbohnenkraut, Winterbohnenkraut
Überblick | |
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Standort | Sonnig, in trockenem bis frischem, magerem bis mäßig nahrhaftem Boden |
Wuchshöhe | 20 – 70 cm |
Blütezeit | Juni – Oktober |
Winterhart | Ja |
Mehrjährig | Ja |
Vermehrung | Aussaat |
Verwendung | Küche, Medizin, Ziergarten, Bienenweide |
Beschreibung
Radomil, GNU (Wikipedia Commons) – Bergbohnenkraut, Habitus
Einjähriges Sommerbohnenkraut und dauerhaftes Bergbohnenkraut wachsen zu krautigen, an den unteren Stängeln verholzenden Pflanzen, deren schmal-lanzettliches, ganzrandiges, dunkelgrünes Laub ungestielt am Stängel sitzt. Bergbohnenkraut blüht frühestens ab Juni, Sommerbohnenkraut ab Juli. Die weißen, rosafarbenen oder violetten Blüten sitzen in bis zu siebenzähligen Scheinquirlen beieinander, beim Bergbohnenkraut können einzelne Blüten auftreten.
Sommerbohnenkraut stammt vom Schwarzen Meer und der östlichen Mittelmeerregion, Bergbohnenkraut ist in Süd- und Südosteuropa beheimatet. Wenige verwilderte Bestände gibt es in Österreich, ansonsten ist es im deutschsprachigen Raum nicht verwildert anzutreffen.
Systematik | |
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Ordnung | Lippenblütlerartige (Lamiales) |
Familie | Lippenblütler (Lamiaceae) |
Unterfamilie | Nepetoideae |
Gattung | Bohnenkräuter (Satureja) |
Arten | Sommerbohnenkraut (Satureja hortensis) mit sechs Zuchtsorten, Bergbohnenkraut (Satureja montana) mit vier Unterarten |
Bedeutung und Verwendung
Karelj, GNU (Wikipedia Commons) – Sommerbohnenkraut mit Scheinquirlen ungestielter Blüten
Bedeutung
Das Sommerbohnenkraut wurde von den Römern nach Mittel- und Westeuropa gebracht, wo es seither durchgängig angebaut wird. Das Bergbohnenkraut wird hier selten als Gewürzpflanze kultiviert, weil sein höherer Gehalt an ätherischen Ölen einen herberen Geschmack verursacht. Allerdings nutzt man es zur Gewinnung des pharmakologisch interessanten Öls (Saturejae Aetheroleum), außerdem wird es in der Volksheilkunde verwendet, während sein einjähriger Verwandter bevorzugt für die Küche genutzt wird. Bergbohnenkraut ist eine anspruchslose Bienenweide, die sich in deutschen Gärten im Steingarten am wohlsten fühlt.
Verwendung
Der Tee beider Arten kann als entkrampfendes, verdauungsförderndes Hausmittel getrunken werden, das Übelkeit, Verstopfung, Magen- und Darmkrämpfe lindert. Gebräuchlich ist es zudem bei Erkrankungen der oberen Atemwege und als Appetitanreger. In der Küche kann das Laub beider Arten für deftige Speisen und Gewürzmischungen verwendet werden.
Gartentipps
Nova, GNU (Wikipedia Commons) – Bergbohnenkraut mit gestielter Blüte
Anbau
Sommerbohnenkraut bevorzugt dieselben Anbaubedingungen wie Bohnen: frisch, mäßig nahrhaft, sonnig und geschützt. Es hält schwarze Läuse von den Bohnen fern, ist also ein guter Nachbar für das Hülsengemüse. Winterbohnenkraut hält ebenfalls schwarze Läuse ab, möchte aber trockener stehen als sein einjähriger Verwandter. Es passt gut in die obere Etage der Kräuterspirale und in den Steingarten. Wenn du es zu den Bohnen stellen möchtest, ziehe es am besten im Kübel. Sommerbohnenkraut säst du zwischen Mai und Mitte Juni ins Freiland und bedeckst den Lichtkeimer höchstens dünn mit Erde. Bergbohnenkraut pflanzt du am besten als vorgezogene Exemplare.
Pflege
– Sommerbohnenkraut: wie Bohnen oder andere Nachbarn; nach dem Keimen pikieren, damit die Pflanzen mehr Laub bilden und weniger verholzen; Rückschnitt vor der Blüte fördert das Laubwachstum
– Winterbohnenkraut: nur bei äußerster Trockenheit gießen
Ernte
– Frisch: Laub vor und während der Blüte
– Zum Trocknen: Stängel kurz vor oder während der Blüte, in Sträußen trocknen, rebeln, in geschlossenen Gläsern lagern