H. Zell, CC (Wikipedia Commons) – Habitus”
Scabiosa arvensis syn. Knautia arvensis
Weitere Bezeichnungen: Wiesenskabiose, Wilde Skabiose, Wiesen-Witwenblume, Feld-Witwenblume, Nähkissen, Ackerknautie, Feldknautie, Grindkraut, Krätzkraut
Überblick | |
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Standort | sonnig, in frischem oder trockenem, eher nahrhaftem und gerne kalkig-lehmigem Boden |
Wuchshöhe | 30 – 80 cm |
Blütezeit | April/Mai – August |
Winterhart | Ja |
Mehrjährig | Ja |
Vermehrung | Aussaat |
Verwendung | Bienen- und Schmetterlingsweide, Wildgemüse, Medizin, naturnaher Ziergarten, Schnittblume |
Beschreibung
H. Zell, CC (Wikipedia Commons) – Blüte
Die ausdauernde Acker-Witwenblume wächst im Frühjahr mit einer Halbrosette fiederspaltiger Blätter, die leicht behaart sind und deshalb graugrün erscheinen. Auf sandigen Böden und in kühleren Lagen bildet die Art kürzere Blütenstängel, in milden Gegenden und basischen Böden verzweigt sie sich, wobei sie Höhen bis zu 80 Zentimeter erreicht. Jeder Blütenstängel oder -zweig bildet ein einziges zart-violettes Blütenkörbchen aus, das aus zahlreichen Einzelblüten besteht. In kühlen Regionen blüht die Acker-Witwenblume frühestens im Mai, oft erst zu Ende Juni. Dort tritt sie auch nur vereinzelt auf, während sie an idealen Standorten häufig vorkommt.
Bestäubt wird die Acker-Witwenblume vor allem von Bienen und Schmetterlingen, aber sie zieht zahlreiche Insekten an. Der Samen reift vom Spätsommer bis in den frühen Herbst hinein, er wird durch Tiere und Menschen verbreitet. Die Ausbreitung ist nicht so effektiv, dass die Pflanzen zum lästigen Unkraut werden könnten, zumal die Art nur wenige Samen bildet. Allerdings bleibt die Frucht mit bis zu 35 Jahren extrem lange keimfähig. Mit den ersten Frösten beginnt Knautia arvensis, das Laub einzuziehen. Den Winter überdauert sie im Rhizom, aus dem sie im Frühjahr wieder austreibt.
Die Acker-Witwenblume kommt in ganz Europa sowie fast überall in Asien vor, von Meereshöhe bis auf 1500 Meter. Ihre Bestände sind verschieden groß und verstreut, abhängig von Klima und Bodenbeschaffenheit. Zu finden ist die Art bevorzugt auf Äckern und frisch-nahrhaften oder halbtrockenen Wiesen sowie an Wegrändern. Sie bevorzugt zwar lehmig-kalkigen (basischen) Boden, toleriert aber auch leicht sauren Sandboden, wo sie jedoch nur vereinzelt vorkommt und nicht höher als 40 Zentimeter wird.
Systematik | |
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Ordnung | Kardenartige (Dipsacales) |
Familie | Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) |
Unterfamilie | Kardengewächse (Dipsacoideae) |
Gattung | Witwenblumen (Knautia) |
Arten | Acker-Witwenblume (Knautia arvensis ssp. arvensis und Knautia arvensis ssp. pannonica in Österreich) |
Bedeutung und Verwendung
Guido Gerding, CC (Wikipedia Commons) – Fruchtstand
Bedeutung
Die volkstümlichen Namen „Grindkraut“ oder „Krätzkraut“ weisen ebenso wie die alte lateinische Artenbezeichnung „Scabiosa“ auf die heilkundliche Bedeutung der Art hin: Man nutzte sie einst äußerlich zur Behandlung von Krätze und anderen Hautausschlägen. Mittlerweile hält man sie in der Pharmakologie für unwirksam, während Kräuterheilkunde und Homöopathie sie weiterhin bei Hautausschlägen geben. Knautia arvensis gilt als entzündungshemmend, weshalb sie bei Erkrankungen der oberen Atemwege und äußerlich zur Unterstützung der Wundheilung eingesetzt wird.
Wo sie reichlich vorkommt, ist die Art als Wildgemüse bekannt. Ökologisch ist sie von großer Bedeutung, weil sie zahlreiche Insekten anzieht und sowohl diversen Schmetterlingen als auch Wildbienen als Weide dient. Deshalb ist die hübsche Acker-Witwenblume eine nützliche Pflanze in der Blumenwiese des naturnah bewirtschafteten Gartens.
Verwendung
Für die Verwendung in der Küche werden die zartesten Blätter vor oder während der Blüte geerntet und frisch verwertet. Als Heilkraut dient das getrocknete und zerkleinerte Laub. In der Vase hält sich die beinahe voll erblühte Acker-Witwenblume für ungefähr eine Woche; sommerlichen Wildblumensträußen verleiht sie eine zarte Note. (Die Pflanze gilt als verbreitet, weshalb sie nicht geschützt wird. Wo sie relativ selten vorkommt, ist es jedoch angebracht, auf andere Schnittblumen zurückzugreifen, vor allem im Norden und im Osten Deutschlands.)
Gartentipps
Fornax, CC (Wikipedia Commons) – Blatt
Anbau
Die Acker-Witwenblume bevorzugt frische, lehmige und basisch-kalkhaltige Böden in sonniger Lage, wenngleich sie saure Böden und Sand bis zu einem gewissen Maß toleriert. Säe sie im Herbst oder Frühjahr einfach in die Blumenwiese beziehungsweise in ein naturnahes Beet und gib ihr sowohl Humus als auch Kalk.
Pflege
Für regelmäßige Wassergaben sind Knautien stets dankbar, jährlich im April kannst du ihnen Kalk und Humus geben.
Ernte
– Küche und Heilkraut: zarte Blätter und Blattspitzen von Mai bis August
– Schnittblume: frisch erblühte Exemplare