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Bärwurz

Sten Porse, GNU (Wikipedia Commons) - Habitus
Sten Porse, GNU (Wikipedia Commons) – Habitus”

Meum athamanticum

Weitere Bezeichnungen: Gewöhnliche Bärwurz, Bärenkümmel, Bärendill, Bärenfenchel, Dillblattwurz, Mutterwurz

Überblick
Standort Sonnig bis halbschattig, in frischem, kalkfreiem Boden
Wuchshöhe 20 – 50 cm
Blütezeit Mai – Juni
Winterhart Ja
Mehrjährig Ja
Vermehrung Aussaat, Wurzelteilung
Verwendung Küche, Medizin

Beschreibung

O. W. Thomé: Haarblätterige Bärwurz; in: Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz; bei Wikipedia Commons
O. W. Thomé: Haarblätterige Bärwurz; in: Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz; bei Wikipedia Commons

Bärwurz wächst aus einem kräftigen Rhizom mit Wurzelschopf im Frühjahr zu einer krautigen, verzweigten Staude heran, deren buschiges Laub fein gefiedert ist; es erinnert an Dill. Im April erscheinen die wenig belaubten Blütenstängel, an deren Spitzen sich fünf- bis fünfzehnstrahlige Blütendolden entwickeln, bevor sich die weißen Blüten im Mai öffnen.

Bärwurz ist in Mittel- und Westeuropa heimisch, das Verbreitungsgebiet erstreckt sich fast ausnahmslos auf die Mittelgebirge. Das Kraut bevorzugt keinen bestimmten Boden, sowohl Sand als auch Lehm sind geeignet. Der Boden darf steinig sein, immer ist er kalkfrei. Typische Standorte sind relativ hoch gelegene Weiden, steinige Brachen und lichte Wälder.

Systematik
Ordnung Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie Apioideae
Gattung Bärwurz (Meum)
Arten Bärwurz (Meum athamanticum)

Bedeutung und Verwendung

 André Karwath, CC (Wikipedia Commons) – Laub
André Karwath, CC (Wikipedia Commons) – Laub

Bedeutung

Bärwurz wird sowohl als Heilkraut als auch in der Küche verwendet: Es fördert den Appetit, entschlackt und entbläht, außerdem wirkt es leicht beruhigend. In der Kräuterheilkunde setzt man es als Tee unter anderem bei Vergiftungen, Nierenleiden und Gicht, bei Koliken und bei Stress ein, die Abkochung der Wurzel bei Verdauungsstörungen. Äußerlich helfen Umschläge mit dem frischen Laub gegen Hautkrankheiten und Gichtschmerzen. Überliefert ist ebenfalls die Anwendung als Tee bei stillenden Müttern, denn das Kraut scheint die Milchproduktion anzuregen. Aus demselben Grund wird Heu mit Bärwurz an Kühe verfüttert, die das frische Kraut vermutlich wegen der ätherischen Öle meiden, es getrocknet aber akzeptieren. Die Homöopathie setzt Bärwurz bei Herzschwäche und Fieber ein.

Verwendung

Bärwurz riecht und schmeckt aromatisch, weshalb das frische, zerkleinerte Laub als Gewürz in Suppen und zu Gemüse gegeben wird, es passt ebenfalls gut zu Quark, Käse oder Butter. Um es zu konservieren, kann das Laub entweder getrocknet und in geschlossenen Gläsern aufbewahrt oder mit Salz vermengt werden. Bei Verdauungsproblemen wird aus den Blättern oder der Wurzel ein Aufguss bereitet, der Tee der Früchte wird gegen Blasenkrankheiten, Appetitmangel und Migräne eingesetzt, während Waschungen mit Tee aus Bärwurz-Laub Hautkrankheiten lindern.

Gartentipps

 BS Thurner Hof, GNU (Wikipedia Commons) – Blütenstand
BS Thurner Hof, GNU (Wikipedia Commons) – Blütenstand

Anbau

Bärwurz kann sonnig oder halbschattig stehen, hat gerne etwas Schutz durch hohe Nachbarn, braucht kalkfreien Boden und gleichbleibende Standortbedingungen. Säe den Samen bereits im Herbst an eine frische, geschützte Stelle, am besten vor einen Baum oder eine Hecke, bedecke ihn nur dünn mit Sand. Wenn du ein Exemplar aus Wurzelteilung bekommen kannst, dann pflanze es im Frühjahr ein.

Pflege

Maßvoll aber regelmäßig wässern

Ernte

– Laub: vor der Blüte
– Früchte: zur Reife ab August
– Wurzel: nach der Fruchtreife

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