Cillas, GNU (Wikipedia Commons) – Habitus”
Tanacetum balsamita (syn. Chrysanthemum balsamita, Pyrethrum balsamita, Balsamita vulgaris)
Weitere Bezeichnungen: Frauenminze, Marienbalsam
Überblick | |
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Standort | Sonnig bis absonnig, in frischem, mäßig nahrhaftem Boden |
Wuchshöhe | 70 – 150 cm |
Blütezeit | August – September |
Winterhart | Ja |
Mehrjährig | Ja |
Vermehrung | Aussaat, Wurzelteilung |
Verwendung | Biologischer Pflanzenschutz, Haushalt, Medizin |
Beschreibung
4028mdk09, CC (Wikipedia Commons) – Austrieb im Frühjahr
Das ausdauernde Balsamkraut treibt im Frühjahr aus dem Rhizom gestielte, länglich-ovale, regelmäßig gesägte Blätter, bevor es in die Höhe wächst und sich verzweigt. Am Stängel sind die von unten nach oben kleiner werdenden Blätter spiralig angeordnet; in den Blattscheiden stehen zwei Seitenblättchen. Das auf der Unterseite behaarte Laub ist zunächst grasgrün, färbt sich im Laufe des Sommers (und je nach Standort) jedoch bläulich oder wirkt rötlich überlaufen. Ende Juli erscheinen die ersten Blütenknospen am Ende der Triebe. Balsamkraut bildet wenige, relativ kleine Korbblüten, die grünlich-gelb blühen. Hauptblütezeit ist der August. Die Art vermehrt sich zwar über Aussaat, effektiver ist jedoch die vegetative Vermehrung durch kriechende Wurzelsprosse. Wo sich Balsamkraut wohlfühlt, entstehen dichte Horste.
Das ursprünglich im Kaukasus heimische Kraut wurde in ganz Europa in Klostergärten angebaut, weshalb mitunter verwilderte Bestände anzutreffen sind.
Systematik | |
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Ordnung | Asternartige (Asterales) |
Familie | Korbblütler (Asteraceae) |
Unterfamilie | Asteroideae/Anthemideae |
Gattung | Wucherblumen (Tanacetum) |
Arten | Balsamkraut (Tanacetum balsamita) |
Bedeutung und Verwendung
Stanislav Doronenko, GNU (Wikipedia Commons) – Blüten
Bedeutung
Ab dem Hochmittelalter gehörte Balsamkraut zum festen Bestand der Klostergärten, es besaß demnach hohe Wertschätzung als Heilkraut. Während der Neuzeit geriet das Kraut jedoch in Vergessenheit, heute ist es wenig bekannt. Die Heilkundigen setzten Balsamkraut einst innerlich gegen Würmer, Fieber, bei Problemen mit Niere, Blase und Leber, bei Gicht, Verdauungsstörungen sowie gegen Menstruationsbeschwerden ein. Äußerlich wurde es zur Wundheilung und gegen Ungeziefer genutzt. Balsamkraut wirkt entkrampfend, entwässernd, adstringierend und antiseptisch. Es enthält Pyrethrum, Gerbsäure sowie zahlreiche ätherische Öle.
Verwendung
Für die innere Anwendung eignet sich der Tee des vor der Blüte gesammelten Laubs, vor allem bei Menstruationsproblemen und zum Entwässern beziehungsweise zum Ausschwemmen von Ödemen. Von dauerhafter Anwendung ist wegen des Pyrethrums abzuraten. Der Tee von blühenden Trieben kann als Waschung die Wundheilung fördern, außerdem hilft er gegen Läuse. Im Haushalt sowie im Garten ist Balsamkraut zur Insektenabwehr geeignet: Ein Sträußchen der duftenden Blütentriebe hält Ungeziefer aus Küche und Kleiderschrank fern. Im Garten können ein paar Exemplare neben gefährdeten Nachbarn wachsen oder als Mulch zur Schädlingsabwehr dienen. Pyrethrum ist für Insekten ein Nervengift, die ätherischen Öle des Balsamkrauts meiden die meisten Insekten ohnehin. Außerdem kann Balsamkraut (in mäßiger Dosierung) mit anderen Kräutern zu einer Pflanzenjauche angesetzt werden.
Gartentipps
Anbau
Säe Balsamkraut zwischen März und April in mäßig nahrhafte, lockere, tiefgründige, frische oder feuchte Erde an einen sonnigen oder absonnigen Standort. Geteilte Exemplare kannst du im April oder im Oktober pflanzen, wozu du den Boden mit Kompost vorbereitest, dem du sparsam Hornspäne und Gesteinsmehl zusetzt.
Pflege
– Behandle die Staude wie ihre Nachbarn oder gib ihr, neben ausreichend Wasser, monatlich eine Portion Jauche aus Brennnessel und Acker-Schachtelhalm sowie im Frühjahr alljährlich etwas Kompost.
– Balsamkraut verträgt zwischen dem dritten und fünften Standjahr gut eine Wurzelteilung und das anschließende Umsetzen.
Ernte
– Laub zur inneren Anwendung: April bis Juni/Juli
– Blühende Triebspitzen für die anderen Anwendungen: Juli/August bis September