O. W. Thomé, Trigonella foenum-graecum, in: Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz; bei Wikipedia Commons”
Trigonella foenum-graecum
Weitere Bezeichnungen: Griechisches Heu, Ziegenhorn, Kuhhornklee, Philosophenklee, Methika, Fenugreek
Überblick | |
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Standort | Sonnig, in trockenem bis frischem, lehmigem Boden |
Wuchshöhe | 30 – 80 cm |
Blütezeit | April – Juli |
Winterhart | Nein |
Mehrjährig | Nein |
Vermehrung | Aussaat |
Verwendung | Medizin, Küche |
Beschreibung
Bockshornklee wächst aus der Pfahlwurzel einjährig zu einer krautigen Pflanze heran, deren aufrechte Stängel sich verzweigen. Das Laub steht gegenständig am Stängel, die ovalen oder umgekehrt-eiförmigen Blättchen der Dreifachfieder sind zur Hälfte regelmäßig gesägt. Ab April blüht Bockshornklee mit gelben Schmetterlingsblüten, die an sehr kurzen Stielen in den Blattachseln erscheinen. Die langen Hülsenfrüchte enthalten bis zu 20 Samen, sie reifen bis September.
Als Ursprungsgebiet des Bockshornklees wird der Nahe Osten vermutet, zumindest stammen von dort die ältesten Funde. Er wurde und wird auf nahezu allen Kontinenten angebaut, ausgenommen Süd- und Nordamerika. Wilde Vorkommen gibt es vor allem südlich des Äquators, aber das Wärme liebende Kraut wurde auch nördlich der Alpen kultiviert, sodass selbst in Frankreich und Deutschland wenige wilde Bestände anzutreffen sind.
Systematik | |
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Ordnung | Schmetterlingsblütenartige (Fabales) |
Familie | Hülsenfrüchtler (Fabaceae) |
Unterfamilie | Schmetterlingsblütler (Faboideae)/Dreiblättrige (Trifolieae) |
Gattung | Trigonella |
Arten | Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum) |
Bedeutung und Verwendung
Sanjay Acharya, GNU (Wikipedia Commons) – Samen des Bockshornklees
Bedeutung
Bockshornklee ist eine der ältesten Nutzpflanzen überhaupt, er wurde bereits vor der Jungsteinzeit als Nahrungs- und Heilpflanze kultiviert. Im alten Ägypten nutzte man ihn sowohl für die Geburtshilfe als auch aus religiösen Motiven. In Indien und im Nahen Osten war man sich seit jeher einig über die vielfältigen Heilkräfte des Krauts, vor allem die Samen wurden für die unterschiedlichsten innerlichen und äußerlichen Anwendungen genutzt, beispielsweise gegen Frauenleiden und zur Geburtshilfe, bei Hautkrankheiten, gegen Haarausfall und Schuppen sowie bei Diabetes. Die mittelalterlichen Europäer begannen spätestens im achten Jahrhundert, die Art ebenfalls zu Heilzwecken anzubauen, weshalb sie zum Bestand der Klostergärten gehörte. Bockshornklee war im 19. Jahrhundert eine der von Kneipp meistgelobten Arten, wodurch ihm neue Aufmerksamkeit zukam. In Europa wird die Pflanze heutzutage vor allem in Stilltees verwendet, während die meisten anderen Anwendungsgebiete in Vergessenheit geraten sind. In Nordafrika, dem Nahen Osten und auf dem Indischen Subkontinent besitzt Bockshornklee jedoch die größte Wertschätzung als Futter-, Nahrungs- und als Heilpflanze.
Verwendung
Der Samen wird zur Vorbeugung der Arterienverkalkung und zum Unterstützen der Leber eingesetzt. Außerdem senkt er Cholesterinspiegel und Blutzucker, weshalb man ihn bei Diabetes einnimmt. Als Tee trinkt man Bockshornklee in Zentral- und Südasien, um Atemwegserkrankungen zu behandeln. Gemahlener und aufgegossener Samen als Umschlag befreit ebenfalls die Atemwege und lindert Rheuma. Die entzündungshemmende Wirkung dieser Umschläge macht man sich bei Hauterkrankungen zunutze. Ein gekochter Brei der Samen wird von Stillenden verzehrt, um mehr Milch zu bilden. Ob ein Wirkstoff der Samen auch gegen Dickdarmkrebs eingesetzt werden kann, wird noch untersucht. Aus der indischen und arabischen Küche ist Bockshornklee nicht wegzudenken: Die frischen Keimlinge würzen Salate, die Blätter geben ein aromatisches Blattgemüse, die gemahlenen Samen gehören in Currypulver und diverse arabische Würzmischungen.
Gartentipps
Anbau
Säe zwischen März und Mai etwa einen Zentimeter tief ins Freiland, möglichst in lehmigen Boden, der wenig Stickstoff enthält. Halte die Saat frisch (nicht nass), bis sie nach etwa einer Woche keimt.
Pflege
Nur bei extremer Trockenheit gießen
Ernte
– Samen: August bis September, wenn die Hülsen sich öffnen
– Keimlinge: frisch nach wenigen Tagen
– Blätter: bis September laufend frisch