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Blasentang

J. Kops, C. Sepp, Fucus vesiculosus; in: Flora Batava of Afbeelding en Beschrijving van Nederlandsche Gewassen; bei Wikipedia Commons
J. Kops, C. Sepp, Fucus vesiculosus; in: Flora Batava of Afbeelding en Beschrijving van Nederlandsche Gewassen; bei Wikipedia Commons”

Fucus vesiculosus (syn: Halidrys vesiculosus, Virsodes vesiculosum, Fucus axillaris var. subecostatus, F. axillaris f. balticus, F. balticus, F. divaricatus, F. excisus, F. inflatus)

Weitere Bezeichnungen: Meereiche, Bläretung, Höckertang, Schweinetang

Überblick
Standort Nord- und Ostsee, nördliche Atlantikküsten
Wuchshöhe 10 – 30 cm
Blütezeit September – Mai
Winterhart Ja
Mehrjährig Ja
Vermehrung Aussaat
Verwendung Medizin, Kosmetik, Nahrungsergänzung, Viehfutter, Dünger, Pflanzenschutz

Beschreibung

Christian Peters, GNU (Wikipedia Commons) – Habitus, Blasentang bei Binz
Christian Peters, GNU (Wikipedia Commons) – Habitus, Blasentang bei Binz

Blasentang gehört zur Klasse der Braunalgen, die entfernte Ähnlichkeit mit Landpflanzen haben können, jedoch anders aufgebaut sind. Blasentang sitzt mit seiner Haftscheibe auf festen Untergründen wie Holz oder Fels. Der Algenkörper (Thallus) ist flach, meist bis zu 30 Zentimeter hoch, wird von einer Mittelrippe durchzogen und bildet beiderseits dieser Mittelrippe Gasblasen, die für Auftrieb im Wasser sorgen. Oft sind die Blasen paarig angeordnet, manche Formen besitzen jedoch nur wenige oder gar keine Blasen, insbesondere an Standorten, die starker Brandung ausgesetzt sind. Im oberen Bereich gabelt sich der Thallus in zwei oder drei Verzweigungen, an deren Ende im Sommer die Fruchtkörper mit den Geschlechtszellen gebildet werden. Weibliche Zellen locken männliche durch Duftstoffe. Befruchtete Zellen haften wiederum an festen Untergründen und bilden neue Thalli.

Blasentang kommt ausschließlich in Brandungszonen vor. Während der Ebbe schützt eine Schleimschicht den Algenkörper vor dem Austrocknen. Bestände gibt es an den Küsten Nordamerikas, der Karibik, Europas und Nordafrikas. Bei Helgoland finden sich die vermutlich größten Vorkommen Deutschlands, während die Bestände in der Ostsee aus bisher ungeklärten Ursachen seit 2004 drastisch abnehmen.

Systematik
Ordnung Fucales
Familie Fucaceae
Gattung Fucus
Arten Blasentang (Fucus vesiculosus) mit mindestens fünf Varietäten oder Unterarten

Bedeutung und Verwendung

 Gabriele Kothe-Heinrich, CC (Wikipedia Commons) – Blasentang bei Helgoland
Gabriele Kothe-Heinrich, CC (Wikipedia Commons) – Blasentang bei Helgoland

Bedeutung

Blasentang wird, wie viele Seetange, seit jeher vielseitig verwendet: Er war und ist ein wichtiges Nahrungsmittel und wird von der Nahrungsmittelindustrie verarbeitet. Die Kräuterheilkunde setzt ihn bei Schuppenflechte, Arterienverkalkung, Fettleibigkeit und Heuschnupfen ein, das hauptsächliche medizinische Anwendungsgebiet ist allerdings die Schilddrüsenunterfunktion, weil Blasentang extrem viel Jod enthält. Pharmakologisch werden Alginate gewonnen, die sowohl chirurgisch als auch zahnmedizinisch einige Bedeutung besitzen. Außerdem wird Blasentang zu Kosmetikprodukten, Dünger, (biologischen) Pflanzenschutzmitteln und zu Tierfutter verarbeitet.

Verwendung

Blasentang ist reich an Jod, Mineralien und Spurenelementen, außerdem wirken einige seiner Stoffe antibiotisch und immunstimulierend. So gesund er auch sein mag, ist es dennoch ratsam, ihn in Maßen zu genießen, weil er Schwermetalle und Arsen anreichert.

Gartentipps

 Allyss, GNU (Wikipedia Commons) – paarig angeordnete Gasblasen
Allyss, GNU (Wikipedia Commons) – paarig angeordnete Gasblasen

Anbau

Pflege

Ernte

– Nur bei ausreichend großem Bestand ernten!
– Bei Ebbe mit Messer oder Schere abschneiden, entweder frisch oder getrocknet verwenden.
– Vor dem Trocknen von Muscheln und anderen Anhaftungen befreien, jedoch nicht mit Seife oder Spülmittel waschen, damit sich die wertvollen Schleimstoffe der Alge nicht lösen.
– Erntezeit: Juni bis September

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