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Gartenlaube selber bauen – Ein Geräteschuppen für jeden Geldbeutel

Wie groß oder klein der Garten auch sein mag, mindestens einen kleinen Geräteschuppen benötigt man doch. Damit die wertvollen Geräte trocken über den Winter kommen, kann man recht einfach und günstig selbst einen Geräteschuppen bauen. Wer sich einen kompletten Neubau noch nicht zutraut, kauft einen günstigen Bausatz im Baumarkt, der mit einer kompletten Anleitung angeboten wird. Mutigere Heimwerker können aber deutlich günstiger ein vollständig eigenes Werk im Garten aufstellen. Ein Eigenbau als Geräteschuppen bringt für viele Jahre Freude und man kann stolz sein Gerätehaus vorzeigen.

Geräteschuppen aus dem Baumarkt

Die Bausätze, die es im Baumarkt für einen Geräteraum gibt, beginnen im besten Fall bereits bei Preisen von zweihundert Euro. Allerdings bestehen wie meist nach oben hin keinerlei Grenzen bei den Preisen für Bausätze. Zunächst muss man entscheiden, ob man einen Geräteschuppen aus Holz bevorzugt oder lieber ein Metallgartenhaus haben will. Leichter aufbauen kann ein Laie in der Regel einen Schuppen aus Metallelementen, außerdem ist ein Metallschuppen pflegeleichter als ein Gerätehaus aus Holz. Doch damit sind die Vorteile beim Metallschuppen auch schon erwähnt, denn ein Metallgerätehaus schwitzt recht stark und darin ist es dadurch eigentlich immer mindestens leicht feucht. Elektrische Geräte, die sich darin befinden, muss man ständig abdecken und Fahrräder, Spaten und Schaufel rosten leicht in diesem Schuppen.

Der Holzschuppen hat diese Nachteile nicht in dem Ausmaße, doch er benötigt ein wenig Pflege, wenn er lange den Garten schmücken soll. Das Holz kann aber atmen und verhindert so diese starke Feuchtigkeit, wie man sie im Metallschuppen gern findet. Dafür muss der Geräteschuppen aus Holz alle paar Jahren wieder gestrichen werden, um der Witterung zu widerstehen. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit bei Schäden etwas zu reparieren, die durch den Einsatz von Holz leichter gegeben ist als bei Metall. Diese Vor- und Nachteile muss man natürlich auch für den eigenen Bau abwägen, wenn man einen Geräteschuppen vollständig selbst bauen will.

Fast kostenloses Gerätehaus marke Eigenbau

Für einen Eigenbau gibt es ebenfalls verschiedene Möglichkeiten, auch sehr günstige und sogar fast kostenlose Varianten. Eine absolute Billigbauweise ist es alte Garagentore zu nutzen, die man sich im günstigsten Fall bei den Nachbarn kostenlos zusammensammeln kann. Dazu stellt man zunächst das Gerüst aus Punktfundamenten oder Erdspießen auf denen Balken aufgerichtet werden, die oben und unten mit einem Querträger verbunden werden. Nimmt man wie erwähnt alte Garagentore, kann man die Breite des Schuppens mit den vielleicht bereits vorhandenen Toren kombinieren und benötigt außerdem keine weiteren Querstreben, da die aufgeschraubten Gargentore ein Verziehen des Schuppens automatisch verhindern.

Das größte der Tore nimmt man anschließend am besten als Dach für den Geräteschuppen. Dabei muss man beim Bau des Schuppens eine Seite oben etwas erhöhen, um ein Gefälle für das Dach zu erzeugen. Dies kann man am einfachsten mit einer Holzkonstruktion erreichen. Allerdings sind die Tore, die man sich kostenlos zusammensammelt, oft nicht gleich groß. Daher sollte man sie sich entsprechend der Notwendigkeiten sortieren und so eine höhere Wand erzeugen. Am besten macht man das auf der Seite, auf der man auch die Tür einsetzen will. So kommt die Dachrinne auf die gegenüberliegende Seite und tropft nicht im Falle einer Undichtigkeit auf jeden, der die Tür öffnet. Die Tore schraubt man ganz schlicht auf die Balken auf, wobei am besten Dachschrauben verwendet, die einen kleinen Kunststoffdeckel haben. So ist das Metall etwas besser gegen Feuchtigkeit von außen geschützt.

Günstig und einfach gebaut – Holzhaus

Ähnlich wie den oben beschriebenen Geräteschuppen aus alten Garagentoren kann man mit einem Ständerwerk aus Balken ein Holzhaus aufstellen. Dazu setzt man wiederum Punktfundamente oder ein einfaches Streifenfundament, in das man Balkenschuhe einbetoniert. Für die Wände nimmt man hierbei in der einfachsten Variante Dichtzaunelemente, die wiederum einfach auf die Balken aufgeschraubt werden. Je nach deren Stabilität benötigt man auch bei dieser Version keine Querverstrebungen. Allerdings sind nicht alle Dichtzaunelemente von derartig hoher Qualität. Daher ist es zu empfehlen, wenigsten einen Querträger in jede Seitenwand einzuziehen. Diesen kann man später ganz praktisch für Haken und Regale nutzen, die in den Geräteschuppen eingebaut werden sollen.

Einen etwas höheren Schwierigkeitsgrad hat ein Geräteschuppen, bei dem die Wände mit Profilbrettern Stück für Stück verkleidet werden sollen. Dafür ist man hier aber auch bei der Größe weniger abhängig von vorgegebenen Maßen, die durch die Dichtzaunelemente naturgemäß erzeugt werden. Allerdings werden in diesem Schuppen einige Querverbinder benötigt, um eine gute Statik zu gewährleisten. Hier ist es aber auch leicht möglich einige Fenster in den Schuppen einzuarbeiten, um nicht ständig im Dunkeln nach den Gerätschaften suchen zu müssen.

Spitzdach oder schräges Dach für das Gartenhaus?

Ein Spitzdach für den Geräteschuppen erfordert schon einen sehr professionellen Heimwerker oder wie immer im Leben etwas mehr Geld. Es gibt auch für ein Spitzdach bereits fertige Bausätze oder ganze Fertigteile. Doch ob sich diese Anschaffung wirklich lohnt, gegenüber einem schlichteren Schrägdach ist fraglich. Für das schräge Dach verwendet man Dachlatten, die quer zur Dachneigung verlaufen. Je nach verwendetem Material ist hierbei der Abstand unterschiedlich zwischen den Latten. Auch der Neigungswinkel, der notwendig ist, kann vom Material abhängen. Wer einen zu geringen Neigungswinkel einarbeitet, bekommt später mit Sicherheit Probleme mit Undichtigkeiten. Zwar wird das Wasser auch bei einer geringen Neigung ablaufen, aber nur solange keinerlei Hindernisse wie Blätter oder Moos auf dem Dach liegen. Jeglicher Schmutz und Vogeldreck, ebenso wie die Blätter der umstehenden Bäume werden durch eine stärkere Neigung besser abgespült und verhindern so, dass Wasser sozusagen rückwärts in den Schuppen läuft.

Bei der Bedachung hat man ebenfalls die Wahl zwischen verschiedenen Materialien. Auch hier hat ein Dach aus Metall, welches mit Trapezblechen gebaut wird, den Nachteil des starken Schwitzens. An manchen Tagen hat man dann im Schuppen das Gefühl in einer Tropfsteinhöhle zu stehen. Wer sich nicht die Mühe machen will, das Gartenhaus nach oben hin mit Styropor zu isolieren, sollte lieber ein anderes Material wählen. Der Vorteil der Trapezbleche besteht in ihrer Länge. Im Baustoffhandel sind diese Bleche in mehreren verschiedenen Längen erhältlich, die frei, ohne Zwischenträger, die Bedachung bilden können.

Sehr günstig für das Dach sind Kunststoffwellplatten, die es aber nur in bestimmten genormten Größen gibt. Dafür sind sie allerdings auch in durchsichtiger Ausführung zu bekommen, sodass man eine oder mehrere als Lichtquellen zu den undurchsichtigen Platten dazu kombinieren kann. Dabei sollte man auf Qualität achten, denn die billigsten dieser Platten härten sehr schnell aus und brechen dann, wenn sie dies nicht schon beim Anbau tun. Etwas strapazierfähiger sind Bitumenwellplatten, die zwar ähnlich aussehen aber eine Art von Teerpappe darstellen, die gehärtet und in Wellenform gepresst ist. Diese lassen sich auch recht einfach ausbessern, wenn sie einmal einen kleinen Dachschaden haben.

Alles gut untergebracht im Gartenhaus

Dies sind nur einige Formen von Gartenhäusern für die Gerätschaften und das Werkzeug, das man im eigenen Garten benötigt. Man sollte möglichst genau überlegen, was das Häuschen alles beherbergen muss und welche Ansprüche man an die Optik hat. Wenn es ruhig ein wenig ungewöhnlich aussehen darf, ohne das man sich gleich dafür schämt, dann sollte man sich nicht scheuen, einen Eigenbau zu probieren und tolle Fenster für Ihre Gartenlaube in verschiedenen Pastelltönen anzustreichen. Schließlich muss ein Gerätehaus an den Seiten gar nicht vollständig dicht sein. Es kann sogar von Vorteil sein, wenn ein wenig Wind durch die Wände pfeifen kann. So wird die Feuchtigkeit besser abtransportiert, besonders wenn man darin vielleicht das Feuerholz für den Kamin im Winter lagern möchte. Einzig von oben sollte der Geräteschuppen vollkommen dicht sein. Alles andere kann man mit künstlerischer Freiheit erklären und einfach stolz auf sein Werk sein.

2 Kommentare

  1. Interessant, dass ein Spitzdach für ein Gartenhaus gar nicht so einfach zu bauen ist. Ich denke gerade darüber nach, ob ich mir nicht vielleicht doch ein Gartenhaus kaufen sollte. Ich denke ich werde mal einen befreundeten Handwerker um Rat fragen.

  2. Danke für den interessanten Artikel!
    Sie haben erwähnt, dass das Holz atmen kann. Dies ist besonders wichtig zu berücksichtigen. Wenn man einen Geräteschuppen aus Holz alle paar Jahren wieder nicht streichen, muss er unbedingt in etwas Jahren repariert werden. Viele Menschen machen diese Fehler.
    Was Holzart belangt, ich denke, dass Fichte, Kiefer und Lärche am besten passen.

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