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Alraune

H. Zell, CC (Wikipedia Commons) – Gemeine Alraune, Habitus
H. Zell, CC (Wikipedia Commons) – Gemeine Alraune, Habitus”

Mandragora officinarum und M. officinarum var. autumnalis (syn.: M. vernalis, M. foemina, M. hausknechtii, M. micricarpa, veraltet: Atropa mandragora)

Weitere Bezeichnungen: Alraunwurzel, Erdmännlein, Zauberwurz, Gemeine Alraune, Herbstalraune (M. officinarum var. autumnalis)

Überblick
Standort Sonnig bis halbschattig, frisch, in nahrhaftem Sand-Humus
Wuchshöhe 10 – 30 cm
Blütezeit März/April bzw. Oktober/November
Winterhart Ja
Mehrjährig Ja
Vermehrung Aussaat
Verwendung Ziergarten, Medizin

Beschreibung

tato grasso, CC (Wikipedia Commons) – Herbstalraune, Habitus
tato grasso, CC (Wikipedia Commons) – Herbstalraune, Habitus

Sämtliche Alraunen stammen aus dem mediterranen Raum, natürliche Bestände gibt es nur dort. Die Pflanzen wachsen mit grundständiger Blattrosette aus einer kräftig-knolligen, zwei- bis dreifach gespaltenen, 30 bis 40 Zentimeter langen Wurzel. Das elliptische, gewellte und zwischen den Nerven gebuckelte Laub ist kurz gestielt, die Blattadern sind deutlich sichtbar. Das Laub kann gute 40 Zentimeter lang werden, sodass die Rosette einer ausgewachsenen Alraune einen Durchmesser von bis zu 90 Zentimetern erreicht.

Die Blüten entwickeln sich fast sitzend in der Mitte der Laubrosette: Die im Frühjahr blühende Mandragora officinarum öffnet ihre cremeweiß-gelblichen Blüten von März bis April. Die kugeligen, bis zu vier Zentimeter großen Beerenfrüchte färben sich zum Ende der Reife gelb. Bereits im Sommer zieht die Pflanze das Laub ein, um im Herbst wieder auszutreiben. Die im Herbst blühende Varietät entwickelt rosa-purpurfarbene Blüten; ihre Früchte sind gelborange. Wenn die Herbstalraune im Kübel auf der Fensterbank gehalten wird, blüht sie nicht selten bis in den Dezember hinein.

Systematik
Ordnung Nachtschattenartige (Solanales)
Familie Nachtschattengewächse (Solanaceae)
Unterfamilie Solanoideae
Gattung Alraunen (Mandragora)
Arten Gemeine Alraune (Mandragora officinarum) mit Unterarten

Bedeutung und Verwendung

 Dioskurides (Dioskur): Mandragora in De Materia Medica; bei Wikipedia Commons
Dioskurides (Dioskur): Mandragora in De Materia Medica; bei Wikipedia Commons

Bedeutung

Der Alraune wurde vom Altertum bis in die Neuzeit hinein immense Bedeutung als Zauberwurzel zugemessen, in der Antike nutzte man die stark alkaloidhaltige Pflanze außerdem als Narkotikum, als halluzinogene Droge sowie als Aphrodisiakum. Ihre größte Bedeutung besitzt sie durch die kulturhistorischen Überlieferungen als magische Pflanze, wonach die Alraune bevorzugt unter Galgen wachse, die Wurzel schreie, wenn sie gezogen werde und das geschnitzte Erdmännlein Unglück abwehre. Für medizinische Zwecke wird Alraune heute kaum noch genutzt.

Verwendung

Wie alle Nachtschatten sind Alraunen in ihren grünen Pflanzenteilen giftig; Mandragora gehört zu den stark giftigen Kräutern der Pflanzenfamilie. Die geringsten Konzentrationen der Alkaloide finden sich in den reifen (!), essbaren Früchten. Von Experimenten mit allen sonstigen Pflanzenteilen ist dringend abzuraten, weil Überdosierung zum Tod durch Atemlähmung führt. In mildem Klima ist die Alraune eine interessante Gartenpflanze, wobei insbesondere die im Herbst blühende, weniger frostempfindliche Varietät autumnalis empfehlenswert ist.

Gartentipps

 H. Zell, CC (Wikipedia Commons) – Gemeine Alraune, reife Früchte
H. Zell, CC (Wikipedia Commons) – Gemeine Alraune, reife Früchte

Anbau

Alraunen brauchen eher frischen als trockenen, nahrhaften und dennoch leichten Boden, sind aber nicht wählerisch in Sachen Licht: Ein Platz mit Sand-Humus in der Sonne oder im Halbschatten ist ideal, die Herbstalraune gedeiht auch im lichten Schatten. Bei der Anzucht aus Samen empfiehlt es sich, die Saat für 24 Stunden in Wasser einzuweichen, bevor sie auf der Fensterbank vorkeimt. Samen und Keimlinge benötigen Licht und feuchtes Substrat sowie etwa 18 bis 20 °C Lufttemperatur. Einfacher ist es, vorgezogene Pflanzen im Mai in einen tiefen Kübel oder ins Freiland zu setzen.

Pflege

– Wasser: mäßig
– Jährlich: Kompost und Gesteinsmehl
– Alle zwei Jahre: Hornspäne
– Im Freiland brauchen Alraunen hierzulande Winterschutz.

Ernte

Die vollreifen Früchte

2 Kommentare

  1. Wie überwintere ich meine Alraune im topf wie kühl mus es sein wenn ich sie ins haus nehme zum Beispiel in der Küche mit 20 grad geht das

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