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Bild Bauerngarten

Was gehört in einen Bauerngarten

Bauerngärten sind nicht nur schön anzusehen. Sie sind auch ein interessantes Hobby mit einer langen Tradition, die bis in das Zeitalter der alten Römer zurückreicht. Ihre Beliebtheit steigt immer mehr an und deshalb fragen sich mehr Hobby-Gärtner, wie auch sie es zu ihrem eigenen Bauerngarten schaffen können.

Schon im alten Rom wurden Bauerngärten angelegt. Die Römer zierten damit ihre Landhäuser. Übrigens wird das Wort “Villa” auch aus der römischen Sprache abgeleitet und steht für ein solches Haus. Später im Mittelalter fanden die Bauerngärten auch in Klöstern Einzug, wo die kreuzförmige Anordnung entwickelt wurde. Seit Ende des 17. Jahrhunderts werden die Gärten in bestimmten geometrischen Formen angeordnet und mit Beeteinfassungen versehen. Diese Art des Gartenbaus hat sich bis heute nicht mehr großartig verändert. Allerdings sind einige Menschen der Meinung, die modernste Form des Bauerngartens, bei der auch Zierpflanzen eine Rolle spielen, sei erst Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden.

So ist der Bauerngarten, wie wir ihn heute kennen, ein quadratisch oder rechteckig eingegrenztes Gebiet, das umzäunt wird. Im Wesentlichen besteht er aus Zier- und Nutzpflanzen sowie Kräutern, die strukturiert in von gemauerten Einfassungen umgebenen Beeten angepflanzt werden. Ein Wegkreuz verbindet die verschiedenen Bereiche des Gartens miteinander. Während Obstbäume kein Bestandteil sind, wird die Mitte durch ein weiteres Zierobjekt, wie zum Beispiel einen Brunnen, gekennzeichnet.

Wie kommst auch du zu deinem eigenen Bauerngarten?

Wenn auch du ein leidenschaftlicher Gärtner bist, oder einfach nur die Natur liebst, hast du den richtigen Leitfaden zu deinem eigenen Bauerngarten gefunden. Bei der Erstellung hast du freie Hand. Du kannst selbst bestimmen, wie viel Zeit du dafür investieren möchtest bzw. kannst. Auch die Entscheidung, welche Bäume, welches Gemüse oder welche Stauden du verwendest, hast allein du in der Hand.

Es ist mit Sicherheit ein harter Weg, bis der Garten fertig ist. Das Anlegen und die Bepflanzung nimmt nicht nur viel Zeit in Anspruch, sondern bedeutet auch harte Arbeit. Doch die Mühe lohnt sich.

Sobald dein Bauerngarten im Frühling erblüht, wirst du froh sein, dich dafür entschieden zu haben, ihn anzulegen. Auch das Ernten der ersten eigenen Früchte ist ein wahres Erfolgserlebnis. Wenn auch du deine eigenen Tomaten und Gurken beim Anblick der farbenprächtigen Pflanzen genießen möchtest, lies dir den folgenden Leitfaden durch. Du wirst erfahren, wie du Stück für Stück zu deinem eigenen Bauerngarten gelangst. Trotz harter Arbeit wirst du viel Spaß beim Anlegen des Gartens haben.

Bild Planung des Gartens

Planung ist alles

Bevor du mit der eigentlichen Arbeit beginnen kannst, solltest du deinen Bauerngarten gut planen. Überlege dir schon vorher, wofür du ihn hauptsächlich nutzen möchtest. Willst du lieber mehr Nutzpflanzen? Soll der Garten eher zur Zierde dienen? Soll er in einem Eingangsbereich liegen und somit gut durchquerbar sein?

Denke also vorher darüber nach, welche Pflanzen du in deinem Garten haben möchtest. Auch die Größe der Wege ist wichtig. Überlege dir dafür auch, wie viel Platz du zur Verfügung hast und wo die optimale Stelle für den Garten ist. Bedenke dabei, dass viele der Pflanzen, die dort wachsen sollen, genügend Licht benötigen. Daher sollte der Garten für das Sonnenlicht gut erreichbar sein. Am besten ist es, wenn du deine Vorstellungen skizzierst. Zeichne dabei alles auf einem Blatt Papier auf. Deiner Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Anschließend kannst du dich mit deiner Skizze von anderen Gärtnern oder Fachleuten aus einem Baumarkt beraten lassen. Dann kannst du damit beginnen, den für den Garten vorgesehenen Bereich auszumessen. Stecke dafür das gesamte Gebiet ab. Auch der Platz, der für die Wege und Beete vorgesehen ist sollte gekennzeichnet werden. Verwende dafür eine solide Schnur und befestige diese gut. Nachdem du alle einzelnen Bereiche abgemessen hast, kannst du beginnen, den Garten anzulegen.

Die Wege

Bild Brunnen im GartenUm später jeden Bereich des Gartens gut erreichen zu können und bei der weiteren Vorgehensweise auch den Garten selbst und nicht deine Skizze vor Augen zu haben, solltest du gleich zu Beginn die Wege anlegen. In einem Bauerngarten wird grundsätzlich ein Kreuzweg verwendet. Das heißt jeweils seitlich führen zwei Wege durch den Garten und kreuzen sich im Zentrum. Auf diese Weise entsteht eine klare Gliederung und das Gesamtbild wirkt trotz der großen Pflanzenvielfalt harmonisch und geordnet.

Nachdem du den Weg abgesteckt hast, kannst du anfangen ihn auszuheben. Lege dafür einen etwa 15 bis 30 Zentimeter tiefen Graben an. Diesen kannst du dann mit Splitt oder Schotter befüllen. Natürlich soll auch bei den Wegen die Optik stimmen. Damit diese zum Rest des Gartens passt, kannst du den Weg nach Wahl mit Rindenmulch oder Piniendekor bedecken. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, Natursteinplatten oder einfachen Kies als Abdeckung zu verwenden.

Weitere Versiegelungen sind nicht nötig. Bei der Wahl des Materials ist zu beachten, dass Splitt am angenehmsten zu begehen ist. Rindenmulch dagegen vermindert die Unkrautbildung und trägt zur natürlichen Optik des Bauerngartens bei.

Zäune und Einfassungen

Zur klaren Abgrenzung der einzelnen Bereiche sind selbstverständlich Zäune und Einfassungen nötig. Während ein Zaun den gesamten Garten umgeben sollte, werden die Beete mit Einfassungen begrenzt. Da der Garten weiterhin sehr natürlich wirken soll, ist es auch bei der Wahl der Zaunmaterialien wichtig, auf Bestandteile der Natur zu setzen. So sind zum Beispiel Flecht- oder Ringzäune gut geeignet. Auch Staketenzäune sind sehr beliebt und werden oft verwendet. Diese bestehen größtenteils aus einzelnen Stöcken, die unregelmäßig nebeneinander aufgestellt werden.

Am Rand des Gartens vor den Zäunen können bei Bedarf auch Sträucher gepflanzt werden. Dadurch entsteht ein sehr stimmiges Bild, das den natürlichen Look des Bauerngartens unterstützt. Statt eines Zaunes kann jedoch auch eine Hecke verwendet werden.

Auch bei den Beeteinfassungen sollte auf die natürliche Optik geachtet werden. Hierfür gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Man kann zur Übereinstimmung mit den Zäunen auch Holz als Material verwenden. Dafür eignen sich hochkant gesteckte Bretter oder Balken besonders gut. Häufig werden auch Buchseinfassungen gebaut. Diese sind jedoch anfällig für Pilze. Eine gute Alternative dazu ist die immergrüne Heckenkirsche. Aber auch aus verschiedensten Polsterpflanzen können hübsche Beeteinfassungen errichtet werden.

Bild Himbeerstrauch

Die Wahl der Pflanzen

Bei der Wahl der Pflanzen hast du absolut freie Hand. Du kannst bereits bei der ersten Planung entscheiden, welche Blumen und welche Nutzpflanzen du in deinem Garten haben möchtest.
Die Zierbeete kannst du mit allen möglichen Pflanzen eindecken. Auch außerhalb der Beete sehen Zierpflanzen prächtig aus und fügen sich in das Gesamtbild ein.
Die Nutzpflanzen bieten ebenfalls eine umfangreiche Palette. Du kannst grundsätzlich alles anpflanzen, was in Deutschland wächst.

Welche Bäume sind geeignet?

Ein Baum ist grundsätzlich kein zwingender Bestandteil eines Bauerngartens. Wenn du jedoch trotzdem einen anpflanzen möchtest, ist das natürlich völlig legitim. Am besten eignen sich Obstbäume. Diese bieten bereits im Frühjahr einen wunderschönen Anblick mit prächtigen Blüten. Im Sommer dienen sie als Schattenspender für den Garten. Zusätzlich liefern sie regelmäßig Obst, das du ernten kannst. So empfehlen sich besonders Apfel-, Birn- oder Kirschbäume.

Zur reinen Zierde kannst du beispielsweise einen Rotdorn verwenden. Dieser fügt sich wunderbar in das Bild des Gartens ein. Wer es etwas exotischer mag, kann zum Beispiel auch auf einen Trompetenbaum zurückgreifen. Natürlich ist das eine Frage des Geschmacks. Deshalb solltest du dich einfach ein wenig umsehen und dich in Fachgeschäften beraten lassen.

Bild Fliederbaum

Welche Sträucher passen zum Garten?

Auch bei den Sträuchern kannst du zwischen Nutz- und Zierpflanzen entscheiden. Für die Ernte bieten sich der Haselnuss-, der Himbeer- und der Johannisbeerstrauch besonders an. Sie sehen in der Blütezeit prächtig aus und tragen in Deutschland gängige Früchte.

Für die Optik kannst du beispielsweise den falschen Jasmin anpflanzen. Dieser ist jedoch etwas anfällig für schwarze Blattläuse. Wenn du es etwas pflegeleichter magst, empfehlen sich die verschiedenen Arten der Flieder.

Auf welche Blumen kann man setzen?

Bei der Blumenwahl sind dir wirklich keine Grenzen gesetzt. Von Stockrosen, über den Fingerhut, bis hin zur Edelweiß-Margerite kann alles verwendet werden. Dabei spielt allein dein eigener Geschmack eine entscheidende Rolle. Die Schafgarbe “Belle Epoque” hat eine besonders lange Blütezeit. Auch Stockrosen und Garten-Margeriten blühen sehr lange. Achte bei der Wahl der Pflanzen auf eine große Farbenvielfalt, sodass dein Garten ein abwechslungsreiches Bild bietet. Wenn du jedoch bestimmte Farben besonders gerne magst, kannst du dich selbstverständlich auch hauptsächlich auf diese konzentrieren.

Bild weiße Schafgarbe

Welche Stauden kommen in Betracht?

Auch bei der Auswahl einer Staude spielen vor allem Farbe und Größe eine Rolle. Entscheidend ist wieder dein eigener Geschmack. Als traditionelle und heimische Art bietet beispielsweise der Blaue Bergeisenhut ein großartiges Erscheinungsbild mit einer kräftigen Farbe. Ebenso passend und farbenfroh sind die verschiedenen Arten der Schafgarbe. Wer die ländliche Optik weiter stärken möchte, kann auf die Weiße Nachtviole oder die Staudensonnenblume setzen. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Welche Hecke sollte man verwenden?

Beschränkter ist man schon bei der Wahl der Hecken. Diese sollten nicht zu hoch wachsen, aber trotzdem einen guten Sichtschutz bieten. Häufig wird die Buchsbaumhecke verwendet. Sie hat einen sehr dichten Wuchs und fügt sich wunderbar in das ländliche Bild ein. Auch die Hainbuchen- und die Feldahornhecke eignen sich hervorragend. Für einen Ein- oder Durchgang kannst du zum Beispiel einen Rosenbogen nutzen.

Bild Salat

Welches Gemüse braucht ein Bauerngarten?

Bei der Gemüsewahl kommt es neben dem eigenen Geschmack auch auf den vorhandenen Platz an. Möchte man eine große Zahl an verschiedenen Sorten anpflanzen, werden auch viele voneinander getrennte Beete benötigt.

Dabei ist es wichtig, sich vorher zu informieren, welche Gemüsesorten sich vertragen und welche man lieber nicht in ein gemeinsames Beet pflanzen sollte. Zwiebeln können zum Beispiel das Wachstum von Bohnen und Erbsen behindern.

Bepflanze deine Beete außerdem mit diversen Kräutern. Diese sind nicht nur für den Verzehr geeignet, sondern unterstützen teilweise auch die anderen Pflanzen. So fördert Dill zum Beispiel die Keimfähigkeit von Karotten. Ansonsten hat man aber freie Hand. Kartoffeln, Zwiebeln, Kopfsalate und Tomaten sind die gängigsten Gemüsesorten, die man in einem Bauerngarten findet.

Wie du siehst, ist das Anlegen eines Bauerngartens kein Hexenwerk. Es ist lediglich etwas Arbeit und Geduld. Es lohnt sich jedoch, dafür etwas zu investieren. Ein schöner Bauerngarten erfreut das Auge. Und für die Küche sind die selbst angepflanzten Tomaten und Gurken genau das Richtige. Viel Spaß beim Bau Ihres eigenen Bauerngartens!

Bildernachweis: Titelbild – Bauerngarten Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com Planung des Gartens Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com Brunnen im Bauerngarten Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com Himbeerstrauch Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com Flieder Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com weiße Schafgarbe Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com Salat Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com

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