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Gartenarbeit im Januar? Der Gärtner ruht nie!

Der Januar, wenn die die Tage noch kurz sind und der Boden oft gefroren ist, gilt nicht unbedingt als der Gartenmonat schlechthin. Echte Gartenliebhaber frönen aber natürlich auch dann ihrer Leidenschaft. Es lohnt sich nämlich durchaus für dich, gerade auch diese Zeit zu nutzen. Um zu stöbern, Ideen zu entwickeln, neue Pläne zu schmieden.

Seit Monaten schon stapeln sich die Gartenzeitschriften; du hast sie einmal kurz durchgeblättert, weitestgehend aber sind sie ungelesen. Jetzt endlich ist auch die Zeit dazu, sich diesen zu widmen. Bei einer Tasse heißem Tee kannst du prima auf das abgelaufene Gartenjahr zurück schauen und dich auf das neue vorbereiten, die neuesten Trends aber auch fast vergessene Pflanzen wieder zu entdecken.

Ganz nach Plan

Am schönsten ist der Garten natürlich, wenn er in voller Blüte steht. Mit einer gut durchdachten Auswahl an immergrünen Pflanzen und Gehölzen kann er das sogar das ganze Jahr über. Die Gartenpause lässt sich hervorragend dafür nutzen, jetzt eine solche Auswahl zu treffen. In einem Plan kannst du jedem Monat die jeweils dann blühenden Pflanzen übersichtlich zuordnen, so dass du sie im Jahresverlauf bequem kaufen und natürlich auch pflanzen kannst.

Pflanz- und Aussaattermine für die jeweiligen Pflanzen und Samen kannst du in einem “Gartentagebuch” notieren. Das macht die Gartenplanung für dich deutlich bequemer und das ganze Gartenjahr viel übersichtlicher als lose Zettel- und Notizensammlungen.

Blumensamen im Januar kaufen
Samen und Gartengeräte sind in der kalten Jahreszeit günstiger zu kaufen.

Zeit für Schnäppchen

Während der Wintermonate geht die Nachfragen nach Sämereien im Regelfall sehr zurück. Viele Anbieter locken darum mit besonders günstigen Angeboten. So manches Saatgut, das das du hervorragend lagern kannst, kostet jetzt nur einen Bruchteil des sonst üblichen Preises. Auch Gehölze, die sich in der Winterruhe befinden, kannst du jetzt besonders günstig ordern. Was sich auf jeden Fall dann lohnt, wenn du einen frostfreien Raum zur Lagerung hast.

Die Preise für Gartenmobiliar und Pflanzgefäße sinken den Winter über ebenfalls aufgrund der mangelnden Nachfrage. Viele Händler benötigen darüber hinaus Platz für die neue Frühjahrsware und veräußern die Produkte der letzten Saison daher in manchen Fällen sogar unter dem Einkaufspreis.

Kontrollstreifzüge und erste Vorbereitungen

Natürlich sind dir als passioniertem Gärtner im Winter nicht völlig die Hände gebunden. Der ein oder andere Streifzug durch den Garten ist sogar durchaus erforderlich.

  1. Ist der Boden frostfrei kannst du sogar noch Blumenzwiebeln wie Narzissen, Maiglöckchen oder Tulpen setzen, die du vielleicht im Herbst vergessen hast.
  2. Für den Schnitt von Sträucher und das entfernen von totem Holz eignet sich der Januar ebenfalls meist gut. Nur bei den Forsythien ist Vorsicht geboten, da sich dies sonst womöglich beim Blütenwachstum rächt.
  3. Auch Obstbäume können jetzt hervorragend gehegt und gepflegt werden. Dazu gehören das Auslichten sowie das Entfernen von Totholz und verbliebenen Früchten oder Fruchtmumien. Entstehen beim Rückschnitt offene Wundstellen, so solltest du rasch diese großzügig mit geeignetem Balsam bestreichen.
  4. Liegt kein Schnee, kannst du den Boden bereits jetzt mit einer dünnen Schicht Kompost bedecken. Frühzeitig ausgebracht, zersetzt dieser sich sukzessive weiter, so dass dir die Einarbeitung im Frühjahr wesentlich leichter von der Hand geht.
  5. Vor allem in der kälteren Jahreszeit sind Komposthaufen und Thermokomposter ein beliebter Rückzugsort für Wühlmäuse und andere Nagetiere. Eine stetige Kontrolle, ob sich tierische Bewohner darin niedergelassen haben, ist daher ratsam. Frühzeitig erkannt, kannst du dadurch größere Populationen vermeiden, die ansonsten schnell zur Plage werden können.

Planmäßige Aussaat

Wenn du aus Saatgut selbst Pflanzen ziehst, sollte du beispielsweise bei Geranien schon jetzt mit der Aussaat beginnen. Verschiedene Sämereien benötigen viel Zeit und viel Licht, um bis zum Sommer zu prächtigen und gesunden Pflanzen zu wachsen.

Gemüse wie Paprika, Gurken oder auch Tomaten kannst du ebenfalls jetzt schon aus Samen vorziehen. Damit sie gut gedeihen benötigen sie neben Licht auch höhere Temperaturen, im Idealfall also ein beheiztes Gewächshaus. Mittlerweile gibt es aber auch schon viele formschöne Zimmergewächshäuser, die ebenso dekorativ wie zweckmäßig sind.

Aussaat von Zwiebeln

Hege und Pflege im Winterquartier

Winterharte Gewächse, die in Pflanzkübeln, Töpfen oder auch regengeschützt überwintern, musst du auch während der Wintermonate regelmäßig gießen. Zwar ist ihr Wasserverbrauch geringer als zur wärmeren Zeit, während frostfreier Tage aber sind sie durchaus durstig. Das gilt vor allem auch für die Stauden und Gehölze, die du in Frostschutz wie Jute verpackt hast.

Wenn du deine eigenen Geranienpflanzen überwinterst, so ist nun der richtige Zeitpunkt, sie in neue Erde zu pflanzen, zurück zu schneiden und vorsichtig zu wässern. Sie benötigen nun neben Licht aber auch schon ein wenig Wärme, damit sie sich gut entwickeln.

Oleander, Zitrus- und Olivenbäumchen solltest du regelmäßig auf Schädlinge kontrollieren. Vor allem Blattläuse nutzen das Winterquartier, um sich an ihnen zu laben. Hast du Läuse entdeckt, so musst du aber nicht gleich die giftige chemische Keule schwingen. Sprüh die Pflanzen einfach mit einem Gemisch von Spülmittel und Wasser ein, das vertreibt Blattläuse meist ganz schnell. Sind Wollmäuse an den Blätter, insbesondere an den Blattunterseiten, dann nimm am besten einen Pinsel und betupfe sie vorsichtig, so dass nichts in die Erde gerät, mit Brennspiritus.

Generalüberholung

Viele Gartengeräte, die stetig im Einsatz sind, weisen im Laufe der Zeit Verschleiß auf. Der Januar ist ein guter Zeitpunkt für dich, sie wieder auf Vordermann zu bringen. Dazu zählen das Schleifen von Scheren und Zangen, die neue Fixierung des Rechenstiels und auch die Wartung des Rasenmähers. Bringst du elektrische Gartengeräte wie Rasenmäher oder Häcksler zur Wartung zum Fachmann, so profitiert du im Regelfall zudem von einer besonders schnellen Erledigung.

Alte und kaputte Geräte kannst du nun bequem ausmisten. Auch angebrochene Lacke, Farben oder Dünger, die du nicht mehr verwendest, nehmen nur unnötig Platz weg. Aber Achtung – sie dürfen nicht über den Hausmüll entsorgt werden, sondern gelten als Sondermüll. Darum musst du sie separat im Wertstoffhof oder an einer entsprechenden Sammelstelle abgeben. Gebühren fallen, sofern es sich dabei nicht um Unmengen handelt, meist nicht an.

Bei weniger Grün im Garten werden nun auch Schäden an Zaun, Gartenhaus oder Frühbeet deutlich sichtbar. Sie jetzt zu beheben macht nicht nur Sinn, sondern wärmt dich auch. Auch zur Anfertigung von neuen Dingen ist nun Zeit. Wie wäre es denn beispielsweise mit dem Bau eines neuen Hochbeets, in das schon bald ein bunter Reigen deiner Küchenkräuter ziehen könnte?

Tipp: Zimmerpflanzen nicht vergesse:

Vielleicht ist es ihrer dauernden Präsenz geschuldet, dass du wie jeder deine Zimmerpflanzen oftmals ein wenig vernachlässigst. Dabei freuen auch sie sich über eine kleine Wellnessbehandlung ganz besonders und danken es dir mit umso schönerem Wachstum. Der Januar bietet sich hervorragend für die Zimmerpflanzenpflege an, beispielsweise eine Reinigung der Blätter oder sogar eine lauwarme Dusche. Bei letzterer gilt es für dich natürlich besonders darauf zu achten, dass keine Staunässe entsteht und das Wasser abfließen kann.

Bildernachweis:
Titelbild – CC0 Public Domain / Pixabay.com
Blumensamen – CC0 Public Domain / Pixabay.com

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