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Bild Schmetterling auf einer Blume

So klappt es mit Blumenbeet, Nachhaltigkeit und Schmetterlingen

Wer an einen schönen ruhigen Garten denkt, hat alles andere im Kopf als eine Reihe von Beeten, welche schnurgrade über das gesamte Gebiet verlaufen. Das eigene Fleckchen Grün sollte nicht nur zum Fruchtgenuss dienen. Auch andere Eindrücke sind wichtig, um den Boden auch für einen optischen Ertrag zu nutzen, ist eine bunte Mischung aus Blumen, Sträuchern, kleinen Bäumen und natürlich auch Nutzpflanzen sehr angemessen. Die britische Ordentlichkeit gilt dabei als überholt. Regionale Pflanzen sind der Renner im Garten!

Der optimale Garten ist nicht durch klare Abgrenzungen zwischen den Beeten und feinen, gepflegten Zierrasen geboten. Wo wir Natur wollen, müssen wir diese auch zulassen und so wenig wie möglich durch unseren Einfluss verfremden. Um gute Erträge zu erzielen, spielt schon der Boden eine entscheidende Rolle. Ist er durch Monokulturen belastet oder aus anderen Gründen übersäuert, wächst lange erstmal nichts wie es soll. Wir haben eine kleine Liste mit Tipps rund um die Aspekte des nachhaltigen und abwechslungsreichen Gartens aufgestellt. Somit gelingt die bunte, leckere Mischung garantiert und bietet noch genug Platz für Entspannung.

Blumenwiese im Naturgarten
Natur braucht keine klaren Abgrenzungen.

Es beginnt beim Boden – Dünger, PH-Wert und Co.

Für uns Menschen garantiert ein gutes Bett Erholung und Regeneration für die Aufgaben des nächsten Tages. Bei Pflanzen entspricht der Boden in etwa unserer nächtlichen Ruhestätte. Für Pflanzen bedeutet ein guter Grund allerdings noch mehr als es das Bett für uns tut. Die Aufnahme von Nährstoffen, Wasser und ein Schutz für Knollen und Wurzeln sind die Hauptaspekte des Erdreichs. Voraussetzung für einen Erfolg in Form eines schönen und wohlriechenden Farbenmeeres und zwitschernden Singvögeln ist eine gute Düngung, welche die Aspekte der Nährstoffversorgung und die langfristige Pflege des Bodens abdeckt.

Gute Gärtner haben in der Ecke ihrer Oase einen Misthaufen. Dieser garantiert eine gute Versorgung von Zier- und Nutzpflanzen sowie die Möglichkeit, Pflanzenteile und Schädlinge direkt zu entsorgen. Ein Komposter oder ein einfaches Holzgitter können die Pflanzenteile in Form halten. Um üblen Geruch zu vermeiden, darf nicht alles auf den Misthaufen und eine gelegentliche Pflege ist notwendig. Auf den Mist kommen Eierschalen, Kaffeesatz, Teebeutel ohne Metallklammer und die üblichen Pflanzenteile, Verschnitt und Co. Auf den Kompost gehören auf keinen Fall gekochte Produkte, zubereitete Speisen, ölhaltige und fettige Abfälle. Diese müssen gesondert entsorgt werden. Die Wurzeln vieler Pflanzen behalten auch im Kompost ihr Potential neu zu erblühen. Um zu vermeiden, dass sich Pflanzen erneut ausbreiten, sollten diese vorher in der Sonne getrocknet werden.

Um den Boden gezielt auf entsprechende Pflanzen vorzubereiten, sollte ein PH-Wert Tester speziell für Böden erworben werden. Je nach Bepflanzung der Vorjahre herrschen auch in einem Garten unterschiedliche Werte. Biodünger und Kompost können einen zu sauren PH-Wert aufheben und bieten ein gesundes Umfeld für die besten Freunde des Gärtners: die Regenwürmer. Pflanzen gedeihen am besten wenn der PH-Wert im leicht sauren Bereich zwischen 5 und 6,5 liegt. Alles was sich darunter bewegt ist schlecht. Ist der Boden zu sauer hilft eine kleine Menge Kalk. Für zu basische Böden kann schwefelarmer Ammoniak den Wert angleichen.

Wer die Erde der Beete im Frühjahr großzügig mit Kompost vermengt macht prinzipiell schon alles richtig. PH-Wert Analysen sind kein muss. Wahre Wunder wirken dagegen Mist und Hornspäne. Der Weg zum Pferdehof oder zum Bauern in de Umgebung verhilft zu der etwas miefenden Wunderkur. Hornspäne sollten in geringen Mengen untergemischt werden. Somit ist für Nutz- und Blühpflanzen für eine gute Versorgung gewährleistet. Künstlicher Dünger ist ein absolutes Tabu. Dieser belastet die Erde und vertreibt auch die Nützlinge. Alles was dem Boden zugeführt wird, nimmt man auch irgendwann wieder auf. Organischer Dünger ist darum Pflicht! Gartenabfälle wie Verschnitt darf auch gern mal liegen bleiben.

Rasen Ratgeber
Es gibt für jeden Garten den richtigen Rasen.

Welcher Rasen passt am besten?

Die Frage nach dem geeigneten Rasen bewegt sich nicht nur um den Eindruck eines schönen und dichten Grüns. Rasenarten verfügen wie jede Pflanze auch über einen Toleranzbereich. Dieser legt fest, unter welchen Bedingungen eine Art gedeiht und unter welchen eher weniger oder überhaupt nicht. Bestimmend sind neben dem bereits angesprochenen PH-Wert auch die Temperatur, die vorhandenen Sonnenstunden, die Feuchtigkeit des Bodens und die mechanische Belastung. Diese ist beim Rasen besonders wichtig und stellt ein Hauptkriterium her.

Zierrasen eignet sich nur für Grünflächen, die selten betreten werden. Er wächst sehr langsam, muss also seltener gemäht werden. Kommt es zur Beschädigung von Pflanzenteilen bleiben auch kahle Stellen länger erhalten. Ein Spiel und Sportrasen ist für begangene Flächen bedeutend besser geeignet. Er wächst schneller, der Mäher muss also etwas häufiger aktiviert werden. Dafür werden lichte Stellen schneller wieder grün. Alle Arten in der Kategorie Schattenrasen sind speziell für Grundstücke mit vielen Bäumen, Sträuchern und schattigen Fleckchen. Wer Rasenarten kombinieren möchte, sollte darauf achten, dass diese unterschiedliche Grüntöne ausbilden.

Rasenflächen sind eine gute Grundlage für eine bunte Blumenwiese und bieten auch für Tiere die Möglichkeit des Unterschlupfs. Ein naturnaher Garten ist stellenweise etwas struppiger. Dadurch werden verschiedene Möglichkeiten des Unterschlupfs für Blindschleichen und Echsen gewährt. In Verbindung mit einem Gartenteich ist ein vielfältiges Spektrum geboten. Das Anlegen eines Gartenteiches muss natürlich ebenfalls geplant werden.

Gemüse pflanzen
Gemüsepflanzen können auch dicht zusammen mit Blumen gepflanzt werden.

Der Geheimtipp vom Gärtner – Diese Pflanzen sind gute Nachbarn

Gute Nachbarn rücken gern zusammen und entfalten sich gemeinsam. Schlechte Nachbarn kann dagegen oft nicht einmal ein Zaun weit genug auseinander sperren. Viele Pflanzen können prinzipiell auf einem Beet dicht an Dicht gepflanzt werden und werden außerdem mit Kräutern und Blumen ergänzt zur noch effektiveren und schöneren Anlage für den Nutzen von Erdbeeren, Bohnen, Gurken, Tomaten und andere leckere Speisen.

In der Übersicht hier zunächst die verbreitetsten Obst- und Gemüsearten:
  • Erdbeeren bieten einen leckeren fruchtigen Genuss in vielen Desserts oder einfach pur. Die Reife entwickelt sich schon recht früh im Sommer. Um den Platz effektiv zu nutzen, stehen Kopfsalat, Knoblauch, Schnittlauch, Zwiebeln, Spinat, Lauch und Radieschen als gute Nachbarn zur Verfügung. Mit Kohl harmonieren Erdbeeren leider nicht.
  • Der leckere Rhabarber findet sich im Kompott oft als Partner mit der Erdbeere. Im Beet sind es Salat, Spinat, Kohl und Buschbohnen, die eine angemessene Nachbarschaft ermöglichen.
  • Gurken wachsen sehr gut in Kombination mit Fenchel, Bohnen, Kümmel, Kohl, Kopfsalat, Rote Beete, Lauch und Zwiebeln. Die Kombination mit Tomaten, Kartoffeln oder Radieschen ist dagegen nicht sehr erfolgversprechend.
  • Tomaten sind in fast jedem Garten oder Gewächshaus präsent. Wer keinen Wert auf die Betontomaten aus dem Supermarkt legt, kommt um ein paar eigenen Pflanzen nicht drumherum. Kohlrabi, Knoblauch, Kohl und Buschbohnen sind eine gute Ergänzung für die rote Pracht. Auch Paprika und Chilis eignen sich als Nachbarn. Kartoffeln,Gurken, Fenchel und Erbsen vertragen sich dagegen nicht mit der fleischigen Frucht.
  • Paprika verträgt sich mit Chilipflanzen, Tomaten, Möhren, Gurken und Kohlpflanzen. Fenchel, Erbsen und rote Beete stehen mit dem Nachtschattengewächs dagegen in Konflikt.
  • Zucchini gedeiht bei sonnigen Bedingungen sehr gut und liefert eine hohe Ausbeute. Die Qualität der eigenen Früchte ist natürlich auch hier überragend. Das grüne Gemüse ergänzt sich mit Erbsen, Tomaten, Zwiebeln, Radieschen und Stangenbohnen.
  • Knoblauch ist eine leckere Ergänzung für viele Speisen und gilt als sehr gesund. Gurken, Möhren, Tomaten und rote Beete eignen sich genau so wie Himbeeren, Erdbeeren und alle Obstbäume. Die Kombination mit Kohl und Stangenbohnen sollt vermieden werden.
  • Möhren sind, so sagt der Volksmund gut für die Augen. Fakt ist, dass sie in deutschen Gärten mit auf der Beliebtheitsliste stehen
    Neben Dill, Erbsen, Kopfsalat, Mangold, Lauch, Zwiebeln und Tomaten gelingt die Aufzucht besonders gut. Rote Beete sollte in etwas Entfernung angebaut werden.
Einer der größten Feinde für Möhren und andere unterirdisch reifenden Pflanzen sind Mäuse. Um diese fern zu halten können Flaschen im Boden eine natürliche Abhilfe schaffen. Lies dazu auch unsere Tipps zur Vertreibung von Wühlmäusen.
Auch Kräuter bieten eine gute Abwechslung auf dem Beet und haben unterscheidliche Wirkungen auf die Pflanzen in der Umgebung. Ein Kräuterbeet kann auch als Hochbeet oder kombiniert in einem Steinbeet und auf der Blumenwiese gute Erträge bringen. Viele Tipps zum Anlegen der Kräuter oder auch Hinweise zur Kombination und Erkennung gibt es natürlich bei uns.

Die Bewohner des Gartens

Insekten sind als störend verschrien – für die eigenen vier Wände mag dies auch zutreffen. In freier Natur unterstützen diese allerdings den Austausch von Pollen und bieten Futter für Vögel, Eidechsen und andere Lebewesen. Die gezielte Ansiedlung von Wespen soll nicht im Zentrum stehen. Bienen sorgen allerdings für Wachstum im Garten. Es gibt viele bedrohte Arten und der eigene Garten kann ein Lebensraum sein, ein Versuch den Bestand von Arten zu retten ist ein Kampf gegen Windmühlen. Dabei ist es natürlich sehr sinnvoll sich im Alltag ab und an Gedanken über Artenschutz zu machen und da zu wirken, wie man kann. Viele Bewohner des Gartens bereichern das Grün optisch durch bunte Farben oder ein Orchester der besonderen Art.

Schmetterlinge und Falter sind eine optische Bereicherung. Vögel halten zudem die ein oder andere Schädlingsplage einigermaßen unter Kontrolle. Vorsicht ist nur bei der Aussaat einiger Zwiebeln und Samen geboten. Für den Schutz gibt es spezielle Angebote aber auch eine ausgediente Gardine kann reaktiviert werden. Der Hauptaspekt um heimische Tiere anzusiedeln liegt darin, auf lokal verbreitete Pflanzen zu setzen. Auch Tiere haben Bedürfnisse, ähnlich des Toleranzbereichs der Pflanzen. Die heimische Flora und Fauna ergänzt sich schon aus Gewohnheit.

Singvögel auf dem Grundstück

Um Vögel auf dem Grundstück einkehren zu lassen, bieten Sträucher und Bäume eine optimale Anlaufstelle. Vögel finden so zur Ruhe und beginnen auch auf dem Grundstück zu nisten. Es sollte zudem darauf geachtet werden, dass die Pflanzen genügend Nahrung für die Vögel bietet. Neben einer Blumenwiese und dem schon vorhandenen Komposthaufen, in dem die Tiere Würmer und allerlei anderes Getier finden, bieten einige Stellen, die nicht gemäht oder bereinigt wurden sehr zur Ansiedlung der Nahrungsgrundlage: Käfer, Raupen und anderes Getier.

Der Garten bietet viele Stellen, welche nicht begangen werden und weit genug von Haus oder der Laube entfernt sind. Das Gras darf hier höher wachsen, Unkraut auch mal stehen bleiben und somit einen fließenden Übergang in das Farbenmeer der Blumen bieten. Entferntes Unkraut kann an diesen Stellen ruhig öfter liegen gelassen werden. Die Vögel können so aus sicherer Höhe, geschützt im Gestrüpp eines Strauches, auf die Jagd gehen. Das versprühen von Giften wirkt sich sehr negativ auf den Vogelbestand aus und beeinträchtige die Tiere enorm. Auch eine Wasserstelle oder eine Vogeltränke begünstigen die Ansiedlung.

Schmetterlinge im Garten
Schmetterlinge sind nicht nur schön anzusehen.

Schmetterlinge und Falter

Auch Schmetterlinge und Falter unterstützen die Verbreitung der Pflanzen durch ihren bestäubenden Einfluss. Sommerflieder, Kapuzinerkresse, Margerite, Schlüsselblume, Aster und Fetthenne bieten den edelsten der Insekten eine Nahrungsgrundlage. Auch das Kraut von Möhren, Dill und Brennesseln können hilfreich sein. Diese sind für die Ausbildung der Larven sehr wichtig. Ein negativer Aspekt der Grundlage für Schmetterlinge stellt der Kohlweißling dar. Die Larven müssen um auf Gift zu verzichten, von Hand abgelesen werden. Für die Überwinterung kann ein Plätzchen im Schuppen oder an einem warmen Dachboden herhalten. Schmetterlingshäuser sind im Fachhandel erhältlich. Diese unterstützen, wie Nistkästen für Vögel, die Verbreitung der Art direkt im Garten enorm.

Permanente Pflege oder freie Hand?

Der Eingriff des Menschen zur Pflege des Gartens beeinträchtigt die natürliche Entwicklung der Natur. Ein wilder Garten ist mit der gezielten Anreicherung von sich gegenseitig begünstigenden Pflanzen, einer wilden Blumenwiese und vielen Bäumen und Sträuchern optimal für die Ansiedlung. Eine Steinmauer und Nisthilfen sind optimale Rückzugsorte, helfen einigen Arten beim Überwintern und sind auch für Pflanzen eine Hilfe.

Steinplatten bieten einen Schutz vor Wind und Speichern Wärme, welche über Nacht freigegeben wird. Dies unterstützt auch Pflanzen beim Wuchs, indem einige Aspekte des Gewächshauses erfüllt werden. Eine kreative Kombination auf Steinelementen, wilden Wiesenabschnitten, Sträuchern, Büschen und Bäumen bietet die Möglichkeit noch genug Raum für Ordnung zu schaffen. Gewisse Pflegemaßnahmen wie das Vertikutieren des Rasens sind auf viel begangenen Abschnitten noch immer sinnvoll.

Der Garten kann größtenteils frei vor sich hingedeihen. Das Wachstum von Pflanzen wird dabei zielgerichtet unterstützt, indem Unkraut auf Beeten entfernt und mit nachhaltigen und biologisch abbaubaren Mitteln gegen Schädlinge vorgegangen wird. Der naturnahe Garten muss jedes Jahr gepflegt werden, auch um die optische Ausbeute zu wahren. Mit einer lockeren Hand, nährstoffreichem Boden, ausreichend Wasser und bereichernder Vielseitigkeit gelingt das kleine Paradies.

Bilder:
Titelbild – CC0 Public Domain-Pixabay.com
Blumenwiese – rikkerst / Pixabay.com
Gemüsepflanzen im Garten richtig pflanzen – PublicDomainArchive / Pixabay.com
Schmetterlinge – katja / Pixabay.com
Rasen – lahtiaberdeen / Pixabay.com

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